Zum Einfluss konditioneller Belastungen auf die Optimierung der Sprintstart-Technik

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Daugs, Reinhard (Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut, Tel.: 0681 3024170); Olivier, Norbert
Mitarbeiter:Dillinger, Marc-Oliver; Harig, Christian
Forschungseinrichtung:Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/1996 - 03/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105422

Zusammenfassung

Techniktraining soll nach gängiger trainingswissenschaftlicher Lehrmeinung zumeist nicht im Zustand nachwirkender konditioneller Belastungseffekte ("Ermüdung") durchgeführt werden, da durch diese negative Auswirkungen auf die intendierte Lernleistung erwartet werden. Einige motorikwissenschaftliche Befunde widersprechen jedoch dieser Auffassung und belegen, daß Ermüdung zwar eine Variable darstellt, die die Aneigungsleistung beeinflußt, nicht aber die Lernleistung.
Auf dem Hintergrund des Drei-Faktoren-Modells (Olivier 1996), das die Ausführungsleistung bei einer sportmotorischen Bewegung durch das aktuelle muskelgruppenspezifische Schnellkraftniveau und das allgemeine zentralnervöse Aktivierungsniveau sowie durch die Anforderungen, die die sportmotorische Bewegungsaufgabe an diese beiden Faktoren stellt, beschreibt, war unsere Untersuchung von der allgemeinen Forschungshypothese geleitet, daß ein während der Aneignungsphase des leichtathletischen Tiefstarts reduziertes muskelgruppenspezifisches Schnellkraftniveau zwar die Aneignungsleistung negativ beeinflußt, nicht aber die Lernleistung.
Das untersuchungsmethodische Vorgehen folgt einem dreifaktoriellen Design mit Meßwiederholung auf zwei Faktoren:
Faktor 1 (Meßwiederholung): Meßzeitpunkt, siebenfach gestuft (Ausgangsniveau, drei Aneignungsserien, KR-Transfer, Behalten 1, Behalten 2);
Faktor 2 (Meßwiederholung): Konditionelle Belastung, zweifach gestuft (ohne konditionelle Belastung = KG, mit konditioneller Belastung = VG);
Faktor 3: Reihenfolge, zweifach gestuft (KG-VG, VG-KG)
Abhängige Variable ist die Startzeit, operationalisiert über die 5m-Zeit. Diese wird mittels eines Lichtschrankensystems erfaßt, das durch einen Kontaktschalter, der unmittelbar hinter dem Startblock postiert ist, geschaltet wird.
Die praktische Bedeutung der Arbeit besteht in einer möglichen Ökonomisierung des Trainings, da konditionelle Belastungseffekte im Zusammenhang mit Techniktraining weit weniger beachtet werden müßten und andere trainingsorganisatorische Bedingungen berücksichtigt werden könnten.