Einfluß von akuten Infekten sowie von Kraftausdauer-Training auf kardiale Funktion und Adaptation

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kindermann, Wilfried (Universität Saarbrücken / Institut für Sport- und Präventivmedizin, Tel.: 0681 3023750)
Mitarbeiter:Urhausen, Axel; Schwarz, Lothar; Gabriel, Holger Horst Werner
Forschungseinrichtung:Universität Saarbrücken / Institut für Sport- und Präventivmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070125/96) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1995 - 12/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105413

Zusammenfassung

Im 2. Projektjahr sollten 1- und 2-dimensionale echokardiographische Meßgrößen in Ruhe und insbesondere unter fahrradergometrischer (Linksseitenlage) Belastung bei Sportlern mit bzw. im Zustand nach Infekten der Luftwege untersucht und mit den Befunden der klinischen und laborchemischen (insbesondere immunologischen) Untersuchung verglichen werden.

(Zwischen)Ergebnisse

Das erste Untersuchungsziel wurde bereits im Vorjahr (siehe "Sportwissenschaftliche Forschungsprojekte 1995") abgeschlossen. 2. Untersuchungsziel: Bisher wurden 4 Sportler mit Verdacht auf myokardiale Mitbeteiligung nach Infekt untersucht. Bei 2 Sportlern traten unter Belastung reversible Wandbewegungsstörungen im Sinne einer vorzeitigen Relaxation des distalen und proximalen Septumanteils während der isovolumetrischen Relaxationsphase auf, bei einem war sie diskret bereits in Ruhe nachweisbar und verstärkte sich in Abhängigkeit von der Belastungsintensität. Zwischen der 3. und 5. min nach Belastungsende war jeweils der Ausgangsbefund wieder erreicht. Der übrige echokardiographische Befund war jeweils unauffällig, ebenso das Ruhe- und Belastungs-EKG sowie die laborchemische einschließlich immunologische Abklärung. Die Auswertung der belastungsinduzierten Immunantwort steht noch aus. Aus methodischen Gründen konnte ein weiterer Sportler mit einem vergleichbaren Befund nicht in die Studie aufgenommen werden. Bei den 2 auffälligen Sportlern erfolgten bisher 2 bzw. 3 Untersuchungen in 2-3monatigen Abständen (weitere sind geplant). Es ist festzustellen, daß diese Ergebnisse gänzlich neue und bisher in der Literatur und klinischen Vorgehensweise zur Beurteilung der körperlichen Belastbarkeit nach Infekt unberücksichtigte Aspekte beinhalten, die im weiteren Studienverlauf besonders weiterverfolgt werden sollen (z. B. durch häufigere als ursprünglich angesetzte Kontrolltermine). Aufgrund dieser primär in ihrer methodisch strikte Vorgehen hinsichtlich der Erfassung einiger sekundärer Kriterien (z. B. Laktatbestimmungen, 5minütige Stufendauer) in Einzelfällen etwas gelockert werden. Die Bedeutung dieser Befunde ist derzeit noch unklar. Eine vorzeitige Relaxation ist bisher in der Literatur lediglich unter Ruhebedingungen und fast ausschließlich mittels angiographischer Meßmethoden beschrieben und bezieht sich in erster Linie auf Patienten mit koronarer Herzkrankheit. Belastungsinduzierte Relaxationsstörungen nach Infekt sind bisher noch nicht beschrieben.