Fibrinmonomere - ein früher Indikator kardiovaskulärer Gefährdung bei sportlicher Aktivität?

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Ketelhut, Reinhard G. (Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportmedizin und Prävention, Tel.: 0331 3771768); Ketelhut, Kerstin
Mitarbeiter:Badtke, Gernot; Philipp, H.
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportmedizin und Prävention
Finanzierung:Eigenfinanzierung; Land
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/1991 - 12/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105396

Zusammenfassung

Seit einiger Zeit erlangt die Analyse von Gerinnungsprozessen und thromboembolischen Phänomenen in Verbindung mit sportlicher Belastung ein zunehmendes Interesse, zumal intravasale Gerinnungsabläufe einerseits ursächlich an der Entstehung kardiovaskulärer Komplikationen beteiligt sind und andererseits intensive körperliche Belastungen eine Hämostasestörung zwischen Gerinnungs- und Fibrinolysesystem induzieren können, wodurch die Gerinnungsbereitschaft erhöht und folglich das Auftreten thromboembolischer Komplikationen begünstigt wird. Der erhöhten Gerinnungsbereitschaft steht beim gesunden Menschen eine überproportionale Aktivierung des Fibrinolysesystems entgegen.
Als frühestes Produkt einer potentiellen intravasalen Koagulation und damit Zeichen einer ausgesprochenen akuten Gefährdung präsentieren lösliche Fibrinmonomere den Status einer Hyperkoagulabilität. Das Auftreten dieses Faktors des intrinsischen Systems der Blutgerinnungskaskade kann als Marker der individuellen Gefährdung eines jeweiligen Probanden angesehen werden. Da das Risiko für einen Herzinfarkt und den plötzlichen Herztod nicht nur bei entsprechenden kardiovaskulären Risikofaktoren, sondern auch bei körperlicher Belastung erhöht ist, war es das Ziel unserer Studie, das Auftreten von Fibrinmonomeren als frühes Indiz kardiovaskulärer Gefährdung bedingt durch eine extreme Ausdauerbelastung zu untersuchen und auf mögliche Zusammenhänge mit anderen Parametern zu überprüfen.

(Zwischen)Ergebnisse

Bei 13 von 80 untersuchten Probanden (16 %) konnten nach dem Marathonlauf Fibrinmonomere im Blut nachgewiesen werden. Bei zwei dieser Läufer verlief bereits bei der ersten Blutentnahme vor dem Marathonlauf der Fibrinmonomernachweis positiv. Allen Probanden mit positiven Fibrinmonomeren war gemeinsam, daß bei Ihnen im Vergleich zum Gesamtkollektiv der durchschnittliche Kalizumanstieg nach dem Marathonlauf beinahe doppelt so hoch war im Vergleich zu den Fibrinmonomernegativen Probanden. Die Läufer mit einem Fibrinmonomernachweis hatten einen Kalziumanstieg nach dem Marathonlauf von 0.14 mmol/l, während alle übrigen Läufer im Mittel einen Anstieg von 0,08 mmol/l verzeichneten. Auch hinsichtlich des Magnesiumverhaltens zeigten sich eindeutige Unterschiede zwischen den Probanden mit nachgewiesenen Fibrinmonomeren und dem Fibrinmonomerer-negativen Kollektiv. Letztere hatten einen um 20 % geringeren Magnesiumabfall nach dem Marathonlauf im Vergleich zu den Probanden mit positiven Fibrinmonomeren. Des weiteren zeigten sich bei den Fibrinmonomer-positiven Probanden tendenziell, bis zu 6 mmHg, höhere Blutdruckwerte auf allen Belastungsstufen während der Ergometrie. Diese Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant