Betriebliche Gesundheitsförderung. Umfrage zur aktuellen Verbreitung und zu Perspektiven von betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern in Hessen und Thüringen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Bös, Klaus (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften, Tel.: 069 79824510)
Mitarbeiter:Gröben, Ferdinand
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Land; Drittmittel
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/1996 - 04/1998
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960105174

Zusammenfassung

Arbeitssicherheit und arbeitsmedizinischer Gesundheitsschutz haben in Deutschland eine lange Tradition. Unternehmen sind heute gesetzlich zur Fürsorge für ihre Arbeitnehmer verpflichtet. Die Arbeitsumgebung ist so zu gestalten, daß Arbeitnehmer vor Unfällen geschützt werden und ihnen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen entstehen. Die konkreten Aufgaben von Arbeitssicherheitsfachkräften und Betriebsärzten werden durch das Arbeitssicherheitsgesetz festgelegt.
Mit der Strukturreform im Gesundheitswesen haben jetzt, in Ergänzung der genannten Regelungen, zudem die Krankenkassen in der Bundesrepublik Deutschland einen Auftrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung erhalten. Der Gesetzgeber hat die Verpflichtung hierzu im SGB V festgeschrieben. Die konkrete Umsetzung wird durch nachgeordnete Vereinbarungen geregelt.
Ausdrücklich werden die Krankenkassen zur Zusammenarbeit mit den Trägern der Unfallversicherung sowie den weiteren zuständigen Stellen aufgefordert.
Angesichts der gesetzlichen Vorgaben, der Anzahl der verschiedenen Akteure, aber auch vor dem Hintergrund der Überzeugung aller Beteiligten, daß Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung nicht zuletzt auch betriebswirtschaftlich sinnvoll sind, stellt sich die Frage, warum diese Ansätze offenbar bisher nicht zu "Selbstläufern" geworden sind.
Ziel der beantragten Studie ist es, mit einer systematischen, nach Zielgruppen, Branchen, Unternehmens- und regionalen Kriterien differenzierten Erfassung des Angebotes betrieblicher Gesundheitsförderung exemplarisch in der Region Hessen-Thüringen festzustellen, ob Programme der betrieblichen Gesundheitsförderung die Modellphase hinter sich gelassen haben und wie weit eine Durchdringung der betrieblichen Realität gelungen ist. Dabei soll untersucht werden, welche strukturellen, organisatorischen oder personalen Faktoren auf betrieblicher und institutioneller Ebene die Einrichtung oder den Erfolg von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen behindern oder sicherstellen.
Bei einer repräsentativen Stichprobe von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern werden in gleicher Weise die Vertreter der Arbeitnehmer (Betriebsrat, Vertrauensleute) wie auch Vertreter der Unternehmensleitung befragt. Erfaßt wird die Verbreitung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Betrieb sowie die Bewertungen und Einstellungen beider betrieblicher Partner hierzu.
Die Analyse der Daten liefert Hinweise, welche Handlungs- oder Durchsetzungsstrategien und welche konkreten Hilfsangebote in welchen Betrieben erfolgversprechend im Sinne einer Ausweitung und Optimierung der Gesundheitsförderung genutzt werden können. Dies ermöglicht es den verantwortlichen Institutionen, ihre vorhandenen Ressourcen zukünftig zielgerichteter und effizienter auf der Grundlage einer differenzierten Bedarfsanalyse zu organisieren bzw. sie angemessen auszubauen.
Für die Untersuchungsregion werden hierzu Informationsmaterialien erstellt. Dabei können die Ergebnisse einer flankierenden, im Rahmen des "Runden Tisches" durchgeführten Erfassung der in der Region bereits vorhandenen Ressourcen auf dem Gebiet der betrieblichen Gesundheitsförderung genutzt werden.