Optimierung der Trainingsbelastung und der Trainingssteuerung im Triathlon mit den Schwerpunkten: Jahrestrainingsaufbau - zyklische Gestaltung, Leistungs- und Trainingsdiagnostik

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Pfützner, Arndt (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Tel.: 0341 49450); Große, Steffen; Neumann, Georg
Mitarbeiter:Ernst, Olaf; Gohlitz, Dieter
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1993 - 01/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019950104930

Zusammenfassung

Steigerungen im Gesamtumfang des Trainings werden im Spitzenbereich zunehmend zeitliche und soziale Grenzen gesetzt. Der Gesamttrainingsumfang deutscher Spitzentriathleten beträgt gegenwärtig bis zu 1500 h/Jahr. Daraus resultiert, daß es zunehmend qualitative Parameter des Trainings sein werden, die Entwicklungsreize setzen und entsprechende Anpassungen bewirken.
Eine neue Qualität der Anpassung kann im Triathlon durch einen zyklischen Jahresaufbau und einer leistungsstrukturorientierten Fähigkeitsentwicklung in Einheit mit einer effektiven Trainingssteuerung erreicht werden.
Eine Aufgabe des Forschungsprojektes bestand darin, durch Leistungsdiagnostik, interdisziplinäre Prozeßbegleitung, Wettkampf- und Trainingsanalyse und Trainingsempfehlungen den Umsetzungsprozeß der Rahmentrainingskonzeption zu unterstützen.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Bestimmung von Zielgrößen für die Entwicklung der Wettkampfleistung und der Hauptleistungsfaktoren durch umfangreiche und differenzierte Wettkampfanalysen bildeten die Grundlage für eine zielgerichtete Fähigkeitsentwicklung auf der Grundlage einer individuellen Kennziffernplanung. Auf Grund der Zielorientierung für die einzelnen Ausbildungsetappen des Hochleistungstrainings und dem individuellen Entwicklungsstand wurden die konkreten Erfordernisse der prognostizierten Siegerleistungen des jeweiligen Wettkampfhöhepunktes (EM/WM) in den Mittelpunkt des Jahresaufbaus gestellt. Für die Herausbildung der Fähigkeitskomplexe wurden folgende typische Mesozyklen erarbeitet: Mesozyklus zur Herausbildung allgemeiner Leistungsgrundlagen, Mesozyklus zur betonten GA/KA-Entwicklung, Mesozyklus zur komplexen Fähigkeitsentwicklung und Ausprägung der Wettkampfleistung. Wesentliches Merkmal dieser Mikrozyklen war eine bis zu individuellen Grenzwerten vorgenommene Belastungssummation, die mit einer unvollständigen Erholung in individuell definierten Zeiträumen verbunden war. Mikrozyklen der Transformation kamen dort zur Anwendung, wo der Superkompensationsmechanismus aktiv für das Erreichen eines neuen Arbeitsniveaus genutzt werden sollte. Das traf u. a. auf den Zeitraum nach Höhentraining und auf die Vorbereitung bzw. Nachbereitung von Wettkämpfen/serien zu. Zur Erhöhung der Effektivität des Prozesses der Herausbildung der komplexen Leistung und der Hauptleistungsfaktoren wurde im Triathlon die Wirksamkeit der Trainingssteuerung erhöht. Leistungsdiagnostik Die Leistungsdiagnostik wurde in Einheit von Labor- und Felddiagnostik (Heimtraining, Trainingslehrgänge) sowie Wettkampfanalysen (WC, WM, OS) an relevanten Eckpunkten (Ende der Trainingsetappen) des Leistungs- und Trainingsaufbaues durchgeführt. Die Labordiagnostik wurde zentral am IAT realisiert. Es erfolgte eine Weiterentwicklung fähigkeitsorientierter Testprogramme (Stufentest Schwimmen im Strömungskanal) im Rahmen der zentralen Leistungsdiagnostik. Trainingsanalyse Die Vervollkommnung der mittelfristigen Steuerung, insbesondere durch die Qualifizierung der Trainingsanalyse zu einer Leistungs-Trainingswirkungs-Analyse sowie die engere inhaltliche Verknüpfung von KLD und Wettkampfanalyse war Ergebnis der Forschungsarbeit. Es wurde ein Analyseprogramm entwickelt und in den Trainingsprozeß eingeführt. Pädagogisch-methodischer Entscheidungen Die Zusammenführung und Verarbeitung aller Einzelergebnisse (Leistungsdiagnostik-Trainingsanalyse) hatte die Ursachenfindung zur Beziehung von Training und Leistung mit entsprechenden Trainingsempfehlungen zum Inhalt. Eine Kontinuität im Jahresverlauf, sowie die unmittelbare Auswertung mit den Sportlern konnte gesichert werden.