Das Basketball FundaMental Training: Psychologische Wettkampfvorbereitung als Bestandteil des Trainings. Die Entwicklung eines integrativen psychologischen Trainingsverfahrens zur Optimierung der Handlungskompetenz im Wettkampf.

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Steinhöfer, Dieter; Neumann, Gabriele (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainingswissenschaft , Tel.: 0234 7002451)
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainingswissenschaft
Finanzierung:Deutscher Basketball Bund
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/1995 - 12/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019950104726

Zusammenfassung

Forschungsdefizit:
Die Realisierung sportlicher Leistungen hängt nicht nur von den durch Konstitutionen und Training bedingten konditionellen, technischen und taktischen Fähigkeiten der Athletinnen ab. Vielmehr bestimmen diese Komponenten erst in Verbindung mit subjektiven Bewertungs- und Planungsprozessen die sportliche Leistung. Die individuelle Handlungsfähigkeit von SportlerInnen, anforderungsadäquat (bzgl. der Aufgabe und Situation) und subjektiv angemessen (bzgl. der Leistungsvoraussetzungen und dem aktuell-psychischen Zustand) zu reagieren und zu handeln, muß demnach als wichtiger Aspekt sportlicher Leistungsvoraussetzungen angesehen werden. Die systematische und kontinuierliche Einbeziehung psychologischer Trainingsverfahren zur Optimierung der individuellen Handlungskontrolle sollte daher fester Bestandteil jedes sportlichen Trainings in der Praxis des Leistungssports sein.
Tatsächlich werden im Bereich des Leistungssports psychologische Trainingsverfahren jedoch nur sporadisch oder überhaupt nicht systematisch in den allgemeinen Trainings- und Wettkampfbetrieb mit einbezogen. Trotz der hohen Anforderungen an die individuelle Handlungskompetenz im Basketball liegt auch für diese Sportart kein systematisches sportart-, und situationsspezifisches psychologisches Trainingsverfahren vor. Diesem Forschungsdefizit soll durch das geplante Untersuchungsvorhaben im Leistungssport Basketball entgegengewirkt werden.
Forschungsziel:
Entwicklung, Anwendung und empirische Überprüfung eines - auf handlungstheoretischer Grundlage basierenden - integrativen sportart- und situationsspezifischem psychologischen Trainingsprogramms für die Mannschaftssportart Basketball zur Optimierung der Handlungskompetenz (durch adäquate Selbstregulationstechniken) incl. Anwendung und Evaluation der Effektivität im praktischen Einsatz. Dieses Basketball FundaMental Training soll folgende Anforderungen erfüllen:
- es soll sportart- und situationsspezifisch auf den Leistungssport Basketball zugeschnitten sein;
- es soll diagnostische Instrumente beinhalten, welche die individuellen Probleme von SpielerInnen in spezifischen Wettkampsituationen erfassen können;
- es soll Verfahren für alle sportartspezifischen psychoregulativen Probleme beinhalten;
- es soll die verwendeten Maßnahmen an die individuellen Probleme der SportlerInnen in unterschiedlichen Situationen (vor, während und nach dem Wettkampf) anpassen;
- es soll mit einem geringen Zeitaufwand zum Erlernen und Anwenden des Programms verbunden sein;
- es soll zur Befähigung des Sportlers zum selbständigen Umgang mit den erlernten Verfahren führen (= Selbstregulationskompetenz);
- es soll durch praktische Anwendung auf seine Effektivität hin empirisch abgesichert werden.
Praxisbezug:
- Mit Hilfe des Basketball FundaMental Trainings soll BasketballspielerInnen die Möglichkeit gegeben werden, durch den Einsatz gezielter Selbstregulationstechniken (die innerhalb eines Aktivierungskontroll-, Konzentrations- & Stressbewältigungstrainings erlernt werden) ihre Handlungskompetenz innerhalb des Wettkampfes zu optimieren.
- Das FMT-BB ist nicht als zusätzlicher Zeitaufwand für Mannschaft und Trainer zu verstehen, sondern soll als Teilbereich des normalen Trainingsablaufes integriert werden (und dadurch den SpielerInnen zur schnellen und effektiven Umsetzung verhelfen).
- Die Einbeziehung ausländischer BasketballspielerInnen, die im deutschen Ligabetrieb tätig sind und an der vorliegenden Untersuchung teilnehmen, hat dazu geführt, daß neben den basketballspezifischen Inventaren des Kognitionsfragebogens (KIF-BB) und des Stressbewältigungsfragebogens (SBF-BB) dbzgl. auch englische Fassungen (QIC-BB / SMI-BB) entwickelt und empirisch überprüft werden. Damit wird die Einbeziehung sämtlicher SpielerInnen deutscher BB-Teams an der Durchführung des FMT-BB gewährleistet und der Weg für zukünftige cross-kulturelle Vergleichsstudien eröffnet.