Präventive Aspekte im Leistungssport am Beispiel des Bewegungsapparates - Sprunggelenk

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gollhofer, Albert (Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0711 6853152); Lohrer, Heinz; Scheuffelen, C.
Forschungseinrichtung:Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080102/94)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:06/1994 - 12/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019940104657

Zusammenfassung

Im Forschungsprojekt standen die Anpassungprozesse der aktiven und passiven Rehabilitation nach Verletzungen des oberen Sprunggelenkes im Zentrum des Interesses, und um eine umfassendere Wertung von Sprunggelenksorthesen zu ermöglichen, wurde eine mechanische Vorrichtung zur Simulation von dreidimensionalen Umknickbewegungen konstruiert. In dieser Apparatur ist es nun erstmalig möglich, selektiv die einzelnen Bewegungsebenen (Supination, Inversion, Rotation, Translation) hinsichtlich der neuromuskulären Aktivierungscharakteristik zu untersuchen. In einem zweiten Ansatz sollten die neuromuskulären Anpassungsmechanismen mehrerer sprunggelenksstabilisierter Trainingsformen dokumentiert werden. Im Rahmen der aktiven Prävention gesunder Probanden wurde der mehrwöchige Einfluß eines Kippbrettchentrainings und/oder Krafttrainings auf Kraftentwicklung, Innervationscharakteristik und Reflexbereitschaft der Muskulatur im Sprunggelenk untersucht.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Untersuchungsgruppen umfaßten jeweils 10 Versuchspersonen (isometrische Maximalkraftgruppe, Kippbrettchengruppe, Mixgruppe (Isometrische Maximalkraft und Kippbrettchen)). Bei allen drei Trainingsgruppen kam es im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer Zunahme der isometrischen Maximalkraft der Pronatoren um bis zu 50%. Während für die späte Phase der Kraftentwicklung innerhalb der Trainingsgruppe kein nennenswerter Unterschied zu verzeichnen war, ist die schnelle Kraftentwicklung zu Beginn der Kontraktion bei der Kippbrettchengruppe signifikant erhöht. Unterschiede in der Maximalkraft innerhalb der drei Gruppen bestehen nicht. Diese Ergebnisse sind durch neuromuskuläre Aktivierung des M. peroneus reflektiert. Hier zeigt auch die Gruppe mit dem Kippbrettchentraining (Propriozeptives Training) einen deutlichen Zuwachs in der neuromuskulären Aktivierung zu Beginn der isometrischen Kontraktion während es um das isometrische Maximum keine Unterschiede innerhalb der Trainingsgruppen gab. Bei der Analyse der Reflexantworten zeigt sich, daß die Gruppe mit dem Kippbrettchentraining jedoch die deutlichsten Verbesserungen in der Reflexempfindlichkeit verzeichnete. Ein trainingsbedingter Einfluß auf die Geschwindigkeit der Reflexauslösung (Latenzzeit) konnte in keinem Fall festgestellt werden. Im vorliegenden Bericht handelt es sich um Teilergebnisse unseres Untersuchungsprojektes, die Analyse weiterer Ergebnisse wird fortgesetzt.