Alterung von Sprungmatten

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Nicol, Klaus (Universität Münster / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0251 832364)
Mitarbeiter:Hübers, Johannes; Neteler, Rudi
Forschungseinrichtung:Universität Münster / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: VF 0407/20/04/96) ; Wirtschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1993 - 06/1995
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019940104598

Zusammenfassung

Alterung von Sprungmatten durch Fallgewichte
Erfassung der Änderung des Dämpfungsverhaltens

(Zwischen)Ergebnisse

Nachtrag aus BISp-Jahrbuch 1997: Die Messung der Aufprallkraft unter einer Masse, die der Masse des Sportlers entspricht und die Auswertung der Kraft in bezug auf die Anstiegssteilheit hat sich als geeignete Methode erwiesen, um die Abnahme der Dämpfung mit der Alterung zu bestimmen. Insbesondere ergab sich, daß die Anstiegssteilheit nach einigen 10.000 Belastungszyklen nach einem Plateau, in dem die Anstiegssteilheit im wesentlichen konstant bleibt, plötzlich steil auf ein Vielfaches des Wertes einer neuen Matte ansteigt. Dies ist als eindeutiger Hinweis auf einen extremen Verlust der Dämpfungsfähigkeit zu werten. Bei der zweiten Methode fiel ein leichterer Körper aus einer geringeren Höhe. Die Eindringtiefe des Prüfkörpers nahm mit fortschreitender Alterung deutlich zu was auf den Sportler übertragen bedeutet, daß auch dieser auf der gealterten Matte tiefer einsinkt. Dies ist mit zwei Problemen verbunden. Einmal wächst die Gefahr, daß die Matte "durchschlägt", d.h. daß er bei der Landung aus dem in etwa linearen Federkennlinien-Bereich herauskommt und am Ende des Abbremsvorgangs mit sehr hohen Gegenkräften rechnen muß. Zum anderen nimmt der "Schraubstock-Effekt" zu, d.h. die tief eingesunkenen Füße sind bei der Landung fest mit der Matte verbunden und die Translations- und Rotations-Bewegung muß durch den Körper abgebaut werden. Auch die Eindringtiefe weist nach einem Plateau eine Phase mit einem steilen Anstieg auf, allerdings liegt dieser bei einer höheren Anzahl von Niederfällen. Das ist darauf zurückzuführen, daß die Matte bei einer Beanspruchung mit der kleinen Masse (und mit 1/8 der Energie) länger in der Lage ist, zu dämpfen. Insgesamt erscheint Methode a) geeignet zu weiteren Untersuchungen und zur Bewertung von verbesserten Mattentechnologien, wie dem Einsatz von neu entwickelten Schäumen mit höherer Dichte bei gleichem E-Modul während Methode b) sich für den Einsatz in transportablen Testgeräten empfiehlt, mit denen vor Ort die Sicherheit von Matten beurteilt werden kann.