Die Sportpolitik der französischen Militärregierung im besetzten Deutschland (1945-1950) (Regionaler Schwerpunkt Südbaden und Württemberg-Hohenzollern)

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hudemann, Rainer (Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut, Tel.: 0681 302-2313)
Mitarbeiter:Woite, Stefanie
Forschungseinrichtung:Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:09/1989 - 12/1994
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019930104260

Zusammenfassung

Sport als relevanter gesellschaftlicher Bereich zur mentalitätsgeschichtlichen Analyse der deutsch-französischen Beziehungen unter den besonderen Bedingungen der Nachkriegs- und Nach-NS-Zeit, 1. weil auf Seiten der Deutschen in einer Zeit der Infragestellung vieler traditioneller Strukturen Sport für eine große und aktive Bevölkerungsgruppe eine wichtige identitätsstiftende Funktion erfüllte, 2. weil von Seiten der französischen Besatzungsmacht der deutsche Sport besonders das Turnen - als Instrument und Symbol des Bedrohlichen des "typisch Deutschen" wie preußischer Militarismus und übersteigerter Nationalismus (Pangermanismus) gesehen wurde.

(Zwischen)Ergebnisse

Die französische Militärregierung nahm ihre "Mission", die Deutschen zu ihrem - aber auch zum eigenen - Nutzen umzuerziehen sehr ernst. Die Entmilitarisierung und Entnazifizierung des deutschen Sports wurde von den verantwortlichen Besatzungsvertretern sehr engagiert verfolgt. Einen unvorhergesehenen Stellenwert erhielt die ansonsten eher zweitrangige Sportpolitik durch die ungeheure Anziehungskraft des Sports für die Bevölkerung, besonders für die deutsche Jugend - eine allseits umworbene Klientel. Sport sollte daher einerseits als Sympathieträger gefördert, andererseits aber auch gerade wegen seiner Bedeutung stärker kontrolliert werden. Das führte zu einer Ambivalenz, die die französische Sportpolitik bis zum Ende kennzeichnete.