Motorische Entwicklung im Erwachsenenalter und ihre Wechselwirkung mit kritischen Lebensereignissen - Eine retrospektive Längsschnittstudie

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Okonek, Christiane (Universität Bonn / Institut für Sportwissenschaft und Sport, Tel.: 0228 73821319)
Forschungseinrichtung:Universität Bonn / Institut für Sportwissenschaft und Sport
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:06/1992 - 12/1995
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019930104029

Zusammenfassung

Das Forschungsproblem besteht in der längsschnittlichen Betrachtung der motorischen Entwicklung im Erwachsenenalter im Kontext altersbedingter, geschichtlich bedingter und non-normativer Lebensereignisse sowie vermittelnder Variablen wie der Motivation, der Trainingsgestaltung, der Einstellung zum Sport und Persönlichkeitsfaktoren. Die Zielsetzung besteht in der deduktiven Entwicklung und der empirischen Überprüfung von Kausalmodellen zum Zusammenwirken dieser und weiterer, latenter Einflußfaktoren mit Methoden zur Prozeß- und Strukturanalyse von Längsschnittdaten. Den Bezugrahmen bildet die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne, speziell der Gesichtspunkt des Kontextualismus von Entwicklungsprozessen. Als leitende Arbeitshypothesen sind zu nennen:
1. Ein reines 'Defizit-Modell' für die motorische Entwicklung im Erwachsenenalter kann die tatsächlich im Längsschnitt beobachteten Leistungsveränderungen nicht valide abbilden.
2. Kritische Lebensereignisse wirken als quasi-experimentelle Intervention, indem sie die sonst eher statischen Kontextfaktoren dynamisieren und Anpassungsreaktionen verursachen, die meßbar sind.
3. Eine statistisch nachgewiesene Wirkung auf die motorische Leistung kann zum einen direkt durch ein Ereignis ausgelöst worden sein; sie kann vor allem aber indirekt kurzfristig bzw. indirekt zeitverzögert durch vermittelnde Variablen verursacht worden sein.
4. Es lassen sich verschiedene Varianten des Zusammenwirkens der Variablen in Klassen zusammenfassen und anhand von Kausalmodellen beschreiben.
Bei der Untersuchung handelt es sich um eine retrospektive Längsschnittstudie mit zwei Erhebungsrunden (postalische Befragungen). Die Probandenstichprobe der 1. Erhebungsrunde bestand aus 925 Personen, die mindestens 25 Sportabzeichenwiederholungen aufzuweisen hatten. In der 2. Erhebungsrunde besteht die Stichprobe aus dem Rücklauf der ersten Runde (n=767 (83%)), Die Auswertung erfolgt nach Geschlecht getrennt unter Einsatz von Methoden zur Prozess- und Strukturanalyse für Längsschnittdaten.