Sport und Gesundheit im Betrieb

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Altenberger, Helmut (Universität Augsburg / Institut für Sportwissenschaft / Lehrstuhl Sportpädagogik , Tel.: 0821 704025, 0821/704381)
Mitarbeiter:Seeba, Harald; Weitl, M.-D.; Schmidt-Funke, Ulf
Forschungseinrichtung:Universität Augsburg / Institut für Sportwissenschaft / Lehrstuhl Sportpädagogik
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1991 - 12/1993
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019930103975

Zusammenfassung

Die Entwicklung der betrieblichen Arbeitswelt ist von Reduzierung und Flexibilisierung der Arbeitszeit bei gleichbleibender oder steigender Produktivität sowie in der Folge veränderten Arbeitsbedingungen (z.B. Bildschirmarbeitsplätze) gekennzeichnet. Dies gilt in der Tendenz für private wie öffentliche Betriebe. Langfristig ist mit einer Erhöhung der physischen, psychischen und sozialen Belastungen am Arbeitsplatz zu rechnen und exemplarisch im Hinblick auf die neuen Informationsverarbeitungs- und Kommunikationstechnologien mit einer weiteren Reduzierung der notwendigen Bewegung am Arbeitsplatz. Zukunftsorientierte betriebliche Personalwirtschaft muß die hieraus resultierenden gesundheitlichen Gefahren und potentiellen Schädigungen der arbeitenden Menschen berücksichtigen und über leistungsfähige Instrumente zur Prävention verfügen. Innerhalb der betrieblichen Gesundheitsförderung, die in ihrer Aufgabenbestimmung über den defensiven Charakter des Arbeitsschutzes hinausgeht, kommt daher den präventiv orientierten Sport- und Bewegungsmodellen und -formen eine Bedeutung zu. Im Rahmen einer empirischen Bestandsaufnahme sollen die Strukturen vorhandener (betriebs-)sportlicher Aktivitäten untersucht und systematisiert werden. Auf der Grundlage eines präventiven Gesundheitssportkonzeptes sollen alternative Betriebssportmodelle erarbeitet, in ausgewählten Betrieben implementiert und evaluiert werden. Einen besonderen Arbeitsschwerpunkt bildet die Integration von Gesundheitssport im Betrieb in partizipative Modelle der Personal- und Organisationsentwicklung sowie in Weiterbildungsprogrammen von Führungskräften.

(Zwischen)Ergebnisse

1. Ein Engagement der befragten Betriebe und Unternehmen über die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen hinaus, zur Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung der MitarbeiterInnen tätig zu werden, ist durchaus in allen Betriebsgrößen in nennenswertem Umfang gegeben. 2. Bewegungsangebote sind nur in geringer Anzahl ein integraler Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsförderung; nur in ca. 18 Prozent der betreffenden Betriebe/Unternehmen. Die Unterstützung der sportlichen Aktivitäten wurde nur in Ausnahmefällen explizit als Beitrag zur Gesundheitsförderung ausgegeben. 3. In der Mehrzahl aller Betriebe werden die (betriebssportlichen Aktivitäten ausschließlich (!) von den ArbeitnehmerInnen selbstorganisiert; in über 60 Prozent aller befragten Betriebsstätten mit sportlichen Aktivitäten. Sportverantwortliche oder AnsprechpartnerInnen im Betrieb sind nur selten vorhanden; nur in jedem vierten Betrieb, in dem es sportliche Aktivitäten gibt. In der überwiegenden Zahl der Fälle (58 Prozent) besitzt der/die Sportverantwortliche oder AnsprechpartnerIn eine betriebliche Führungsposition (z.B. Abteilungs-, Gruppen- oder Projektleiter). 4. Die Nicht-Untersützung der sportlichen Aktivitäten der MitarbeiterInnen durch den Betrieb/das Unternehmen wird von der Mehrzahl der befragten FirmenvertreterInnen damit begründet, daß hierfür zum einen die ojektiven Voraussetzungen fehlen (63,6 Prozent), zum anderen, daß (Betriebs-)Sportförderung keine Aufgabe des Betriebes/des Unternehmens sei (43,3 Prozent). 5. Sportlicher Aktivität wird zwar in nicht geringem Umfang von den befragten FirmenvertreterInnen ein positiver Einfluß auf das in gesundheitlicher Sicht relevante Muster der Lebensführung zugeschrieben (31,7 Prozent), doch wird der unternehmerische Nutzen einer (Betriebs-)Sportförderung kaum in einer Reduktion des Krankenstandes (11,4 Prozent) oder der Fehlzeiten (12,1 Prozent) gesehen.