Untersuchungen zum Einfluß sportlicher Belastungen auf den sensomotorischen Informationsumsatz beim Techniktraining

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Daugs, Reinhard (Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut, Tel.: 0681 302-4170, 72); Olivier, Norbert
Mitarbeiter:Büsch, Dirk
Forschungseinrichtung:Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1989 - 12/1991
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019920103946

Zusammenfassung

Als unabhängige Variable wurde die Beanspruchungsintensität des Herz-Kreislauf-Systems, operationalisiert über die individuelle relative Herzfrequenz, bei einer 10minütigen fahrradergometrischen Belastung variiert. (VG 1 = 75% der HF max, VG 2 = 85% der HF max und HF max in den letzten 2 Belastungsminuten, die KG wurden nicht belastet). Als abhängige Variablen wurden das allgemeine zentralnervöse Aktivierungsniveau (AZAN) sowie die Ausführungsleistungen in einem sportmotorischen Lernprozeß zu verschiedenen Meßzeitpunkten erhoben. Das AZAN wurde über die Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) und die Ausführungsleistungen über das Fehlermaß "Absoluter Fehler" operationalisiert.

(Zwischen)Ergebnisse

Es wurde der Einfluß konditioneller Belastungen auf das sportmotorische Lernen und Techniktraining untersucht. Traditionell besteht die Auffassung, daß hohe konditionelle Belastungen vor oder während eines Techniktrainings zu negativen motorischen Lern- bzw. Optimierungseffekten führen. Einige Befunde sprechen jedoch gegen diese Auffassung und weisen auf einen eventuellen positiven Effekt hoher konditoneller Belastungen hin, der durch einen zentralnervösen Aktivierungsanstieg induziert sein könnte. In fünf systematisch angelegten umfangreichen experimentellen Untersuchungen konnten wir zeigen, daß a) hohe Beanspruchungsintensitäten des Herz-Kreislauf-Systems bei Ausdauerbelastungen keinen negativen Einfluß auf anschliessende sportmotorische Optimierungsprozesse haben und b) diese hohen Beanspruchungsintensitäten zu einem Anstieg des allgemeinen zentralnervösen Aktivierungsniveaus führen. Die Ergebnisse wenden sich gegen die o.g. traditionelle Auffassung der zeitlichen und inhaltlichen Gestaltung von Konditions- und Techniktraining. Eine differenziertere Sichtweise ihrer Interaktionen kann zu einer Optimierung von leistungssportlichen Trainingseffekten beitragen.