Ernährungsberatung im Hochleistungssport und Überprüfung von Vitaminzufuhr-Empfehlungen anhand von Ernährungsprotokollen, Fragebogen und Vitaminstatus

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hamm, Michael (Fachhochschule Hamburg Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft, Tel.: 04000 7252-2792)
Mitarbeiter:Riebe, Dieter
Forschungseinrichtung:Fachhochschule Hamburg Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070106/90)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1990 - 12/1990
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019900103115
Quelle:BISp-Förderliste

Zusammenfassung

a) Ernährungsprotokoll:
Die Ernährungsprotokollführung hat ein diagnostisches und therapeutisches.
Ziel. Der Proband führt ein Tagebuch über sämtliche verzehrte Speisen und Getränke in haushaltsüblichen Mengeneinheiten. Die Protokollführung ermöglicht die Durchführung und Überprüfung einer langfristigen Verhaltens änderung. Sportler und Ernährungsberater erhalten zunächst ein Bild über das tatsächliche Ernährungsverhalten. Anhand der Aufzeichnungen können dann gegebenenfalls Änderungsvorschläge und konkrete Austauschmöglichkeiten für die Lebensmittel erörtert werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Protokolle mindestens über eine Woche zu führen. Die Auswertung der Protokolle erfolgt durch die Datenverarbeitung (Vergleich der Programme: Prodi, Joulia und Baerli). Als Grundlage für die Nährwertberechnung dienen die Nährwerttabellen nach Souci, Fachmann, Kraut und Cremer sowie der Bundeslebensmittelschlüssel (BLS -II, B6A Berlin). Ausgewertet werden sowohl die energieliefernden als auch nicht energieliefernden essentiellen Nährstoffe und die anteilige Energiebereitstellung im Vergleich zu den Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr (D.G.f.E. 1985).
b) Vitaminanalytik:
Das Blut wurde den Sportlern morgens nach 12stündiger Nahrungskarenz abgenommen. Das Serum wurde nach dem Zentrifugieren (15 min, 4000 U/m.) gewonnen und anschließend bei -20 Grad tiefgefroren.
Die fettlöslichen Vitamine A und E wurden aus dem Serum, nach Zusatz von Wasser und Ethanol, mit n-Hexan ausgeschüttelt. Die n-Hexan-Phasen wurden direkt in die HPLC-Anlage injiziert. Vitamin A (Retinol) wurde im UV-Spektrometer bei 325 nm detektiert, während die Detektion von Vitamin E (Alpha-Tocopherol) mit einem Fluoreszensdetektor (EX 295 mm , EM 330 nm)erfolgte. Als Trennsäule diente eine LiChrosop Si 60 (Sym.: Als Laufmittel wurde 6% Dioxan/n-Hexan verwendet.

(Zwischen)Ergebnisse

(Zwischenergebnisse): Die prozentuale Verteilung der drei Hauptnährstoffe an der Energiebereitstellung lag vor der Beratung für die Kohlenhydratzufuhr deutlich unter 50% und für die Fettaufnahme über 40%. Es wurde eine Verbesserung der Kohlenhydratzufuhr und eine Senkung der Fettzufuhr als Folge der individuellen Ernährungsberatung, eines Praxisseminares (Kochkurs) und der Aufstellung von Leitlinien für die Verpflegung im Trainingslager erreicht. Die berechnete Vitaminzufuhr entsprach den DGE-Empfehlungen. Die gemessenen Vitaminkonzentrationen im Serum entsprachen größtenteils den Referenzwerten für Erwachsene, lediglich ein Vitamin A-Mangel wurde häufiger beobachtet. Die Vitamin E-Konzentration im Serum von 22 Fußballern lag im Bereich von 6,7 bis 25,2 mg/L (Medianwerte: 13,5mg/L, 15,2 mg/L, 15,3 mg/L), die der Handballer (n=15) von 8,7 bis 21,3 mg/L (Medianwerte: 11,6 mg/L, 12,4 mg/L, 13,3 mg/L). Die Vitamin A-Konzentration im Serum der Fußballer lag im Bereich von 238 bis 800 ug/L (Medianwerte: 470 ug/L, 530 ug/L), die der Handballer von 234 bis 818 ug/L (Medianwerte: 486 ug/L, 514 ug/L, 515 ug/L).