Hart trainiert und doch verloren? : Sportphysiologie Folge 7 - 13

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Beteiligte Person:Koch, Johanna; Koch, Horst Guenter; Salomon, Hermann; Ulmer, Hans-V.; Feisst, Werner; Adam, Peter
Veröffentlicht:München, 1985
Beteiligte Körperschaft:Suedwestfunk Baden-Baden; Transtel
Vertrieb:TR-Verlagsunion
Format: AV-Medium (SPOMEDIA)
Medienart: Videokassette (VHS)
Sprache:Deutsch
Technische Daten:105 min
Schlagworte:
Erfassungsnummer:ME001995080151
Quelle:BISp

Abstract

Die 13teilige Filmserie erklaert, welche Anforderungen die verschiedenen Sportarten an den Koerper stellen. Auch sehr komplizierte physiologische Vorgaenge werden anhand der faszinierenden Aufnahmen verstaendlich. So zeigen z.B. Trick- und Mikroaufnahmen die Vorgaenge in Gefaessen, Muskeln oder Lunge waehrend des Sports. Ein Film fuer Sportler und Sportmediziner, aber auch fuer jene, die sich fuer die physiologischen Vorgaenge im Koerper interessieren.
Folge 7, "Wer sagt den Muskeln, was sie tun muessen?": Gehirn, Rueckenmark und Muskeln sind ueber Nervenleitungen in einem komplizierten Schaltsystem miteinander verbunden. Durch ein sinnvolles Zusammenwirken von Nerven und Kontrollorganen werden die Bewegungen des Koerpers gesteuert. Mit Hilfe von Experimenten und verschiedenen Sportarten wie Wurftaubenschiessen, Handball, Basketball oder Karate werden motorische Endplatten erklaert. Je feiner die Bewegungen beim Sport abgestimmt sein sollen, um so mehr Nerven und Nervenfasern werden zur Steuerung benoetigt. Erst die Faehigkeit, die Muskelkraft genau und je nach Koerperpartie dosieren zu koennen, ermoeglicht sportliche Hoechstleistungen.
Folge 8, "Reflexe - schneller als der Verstand?": Bei den meisten Sportarten verlaufen die Bewegungsablaeufe so schnell, dass sie mit dem Verstand nicht rasch genug gesteuert werden koennen. Eingeuebte Reflexe muessen schneller arbeiten als der Verstand. Durch langes Training ist der gesamte Bewegungsablauf so genau einprogrammiert, dass er sofort, fast automatisch, abgerufen werden kann. Besonders augenfaellig wird dies zum Beispiel beim Trampolin- oder Fallschirmspringen. Im Mittelpunkt des Films steht die Erklaerung der sogenannten Muskelspindel, einer im Muskel eingelagerten Meldestelle, die Bewegungsprogramme reflexartig ausloesen und steuern kann. Blitzschnelle Reaktionen wie beim Kunstturmspringen oder auch beim Abfahrtslauf sind nur durch das Training von Reflexen und weiteren unwillkuerlichen Steuerungsmechanismen moeglich.
Folge 9, "Lernen, ueben, automatisieren": Beim Fechten muessen die einzelnen Bewegungsablauefe - zum Beispiel die exakte Fussarbeit - so lang geuebt werden, bis die Bewegungsprogmamme - ob fuer Angriff oder Abwehr - automatisch wie ein Reflex ablaufen. Nach entsprechendem Training sorgt das Nervensystem des Koerpers dafuer, dass automatisches Handeln sehr viel schneller und zielgerechter erfolgt als es durch bewusstes Denken moeglich waere. Bei Basketball, Fussball oder auch Slalomlauf waere das Bewusstsein ueberfordert, die ploetzlich auftretenden Anforderungen erst logisch zu verarbeiten und daraus dann das Bewegungsmuster zu entwerfen. Ein Bogenschuetze kann das Schiessen so vollendet einueben, dass die Sehne, die er am Kinn fuehlt, zusammen mit dem, was sein Auge sieht, eine Einheit zum Zielen bildet. Da die Bewegung vollautomatisiert ist, kann manche komplizierte Bewegung auch dann noch perfekt ausgefuehrt werden, wenn einer der Sinne - zum Beispiel das Sehen - ausgeschaltet wird. Im Film wird gezeigt, wie ein routinierter Speerwerfer auch mit verbundenen Augen aus 20 Metern Entfernung ein nur 40 cm grosses Ziel trifft.
Folge 10, "Sport, Musik, Bewegung": Nach wirbelartigen schnellen Bewegungen ist eine Rollschuhlaeuferin immer noch in der Lage, an einer ganz bestimmten Stelle ihre Kuer abzuschliessen. Ein Bobfahrer steuert bei hoechster Geschwindigkeit - ohne, dass seine Augen noch viel erfassen koennen - den Bob sicher durch das Kurvenlabyrinth des Eiskanals. Eine Kunstturnerin passt ihre grazilen Bewegungen und die akrobatischen Spruenge ihrer Darbietung genau Raum und Musik an, Tanzturnierpaare gleiten scheinbar muehelos, jede Bewegung aneinander angepasst, ueber das Parkett. Was ist die Ursache solcher "traumsicheren" Leistungen? Auf jeder Seite des Koerpers befindet sich im Innenohr ein Organ, das Koerperdrehungen und Gleichgewichtslage registriert. Die Richtung der Schwerkraft auf den Koerper wird ebenfalls dort gemessen. Auch das Hoerorgan im Innenohr spielt fuer die Steuerung von Bewegungen eine wichtige Rolle, so zum Beispiel ihre Anpassung an Musik. Das Gehoer gibt darueberhinaus sehr genau Auskunft, aus welcher Richtung Toene und Geraeusche kommen. Im Mittelpunkt dieses Films stehen Erklaerungen zum Gleichgewichtsgefuehl, zur Raumorientierung, dem Gehoer und den Koerperbewegungen, unter anderem verbunden mit der Anpassung an rhythmische Musik.
Folge 11, "Kann man Erschoepfung planen?": Vorzeitige Erschoepfungszustaende koennen nicht immer durch taktisches Verhalten vermieden werden, besonders dann nicht, wenn der Sportler, zum Beispiel ein Tennisspieler, nicht weiss, wie lange der Wettkampf dauert. Nur der Sportler, der die Laenge des Wettkampfs kennt, kann durch richtiges taktisches Planen vorzeitige Erschoepfung vermeiden. Im Film wird dies unter anderem am Beispiel des Strassenradrennens und des 5000-Meter-Laufs erklaert. Ziel eines taktisch richtigen Verhaltens muss bei allen Sportarten sein, dafuer zu sorgen, dass der Erschoepfungszustand nie vor Ende des Wettkampfs auftritt.
Folge 12., Leistungssteigerung - aber wie?: Das leistungsteigernde Hormon Adrenalin hat auf den Koerper und seine Organe eine stark beeinflussende Wirkung. Es beschleunigt die Taetigkeit von Herz und Atmung, bewirkt dadurch eine bessere Durchblutung der Muskeln, erhoeht auch die Atmungstaetigkeit und damit auch die Sauerstoffzufuhr. Die kuenstliche Zufuhr von leistungssteigernden Praeparaten nennt man Doping. Jedoch ist bis heute nicht bewiesen, ob Doping die Leistung der Spitzensportler steigert. Bei den typischen Kraftsportarten, bei denen ueberwiegend Anabolika - maennliche Sexualhormone - als Dopingmittel eingesetzt werden, konnte tatsaechlich eine hoehere Kraftleistung beobachtet werden. Diesen Fragen geht der Film nach, wobei allerdings das rechtzeitige und gut dosierte Training als besseres "Dopingmittel " im Mittelpunkt steht.
Folge 13, "Zehnkampf - nicht nur der Sieger hat gewonnen!": Der zweitaegige Zehnkampf gehoert mit zu den schwersten Sportarten. Ungefaehr 10 - 15 Stunden taeglich wird von den Athleten hoechste Anstrengung, groesste Ausdauer und ungewoehnliche Konzentration verlangt. Die Kamera hat die einzelnen Teilnehmer eines Zehnkampfs waehrend dieser beiden Tage beobachtet. Ausserdem zeigt der Film im Rueckblick das lange Training ueber viele Jahre - wobei auch die koerperlichen Voraussetzungen fuer die einzelnen Disziplinen in Trickpassagen dargestellt werden. (Transtel)