Linkshänder im Sport : ein empirischer Zwischenstand, vorläufige Handlungsempfehlungen und Erkenntnislücken

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Left-handers in sports : intermediate empirical results, preliminary recommendations for action, and gaps in knowledge
Autor:Loffing, Florian; Büsch, Dirk; Schorer, Jörg-Ralph; Hagemann, Norbert
Erschienen in:Leistungssport
Veröffentlicht:48 (2018), 6, S. 31-36, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0341-7387
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201903002038
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der Weltspitze interaktiver Sportarten liegt der Anteil linkshändiger Sportler zum Teil deutlich über dem in der Normalbevölkerung. Dies deutet an, dass Linkshändigkeit mit einem Leistungsvorteil assoziiert sein kann. Das Ziel dieses Beitrags ist, aufbauend auf einer Beschreibung des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses (vorläufige) Handlungsempfehlungen für den Leistungssport zu formulieren sowie Erkenntnislücken und Perspektiven für die zukünftige Händigkeitsforschung aufzuzeigen. Dem derzeitigen Erkenntnisstand zufolge profitieren Linkshänder insbesondere von ihrer relativen Seltenheit und der damit einhergehenden geringen Vertrautheit ihrer Gegner mit ihren Handlungen. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Handlungsabsichten linkshändiger Gegner schlechter antizipiert werden können und Spieler geneigt sind, aus dem Spiel gegen häufiger anzutreffende Rechtshänder gewohnte Handlungsweisen auch im Spiel gegen Linkshänder beizubehalten. Zudem können für die Handlungsausführung nachteilige Effekte in den Sportspielen daraus erwachsen, dass linkshändig geschlagene oder geworfene Bälle entgegen der vertrauten Richtung rotieren. Diese Aspekte können insbesondere in sehr schnellen Sportarten (z. B. Baseball, Tischtennis) einen Vorteil für den Linkshänder mit sich bringen. Angesichts der empirischen Befundlage unterstützen wir das in der Sportpraxis gängige Vorgehen, linkshändige Gegner gezielt in das Training einzubinden. Des Weiteren empfehlen wir unter anderem den Einbezug von ergänzenden Wahrnehmungstrainings, die Berücksichtigung der Händigkeit als Teil der Wettkampfstrategie/-taktik in Mannschaftssportarten sowie natürlich die Prüfung der Wirksamkeit der als hilfreich vermuteten (Trainings-)Maßnahmen.

Abstract des Autors

Among world-class athletes from some interactive sports, the proportion of left-handers is welt above their proportion in the normal population. Therefore, it can be suggested that left-handedness may be associated with a performance advantage. Based on a description ofthe current scientific discourse, the aim of this article is to derive recommended (preliminary) procedures for competitive sports as welt as to identify gaps in knowledge and prospects for future handedness research.