Einfluss einer Trittfrequenzintervention auf die kortikale Aktivierung und Leistungsfähigkeit im Radsport : eine Feldstudie

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The influence of cadence intervention on cortical activation and performance : a field study in cycling
Autor:Mücke, Manuel; Gronwald, Thomas; Ludyga, Sebastian; Lutzke, Elisabeth; Hottenrott, Kuno
Erschienen in:Leistungssport
Veröffentlicht:48 (2018), 6, S. 4-11, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0341-7387
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201903002034
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Problemstellung: Die Trittfrequenz hat einen unmittelbaren Einfluss auf die kortikale Aktivität und körperliche Beanspruchung bei Ausdauerbelastung. Da im Radsport vor allem hohe Trittfrequenzen eine hohe kortikale Aktivität erfordern, ist dies möglicherweise ein effizienter Stimulus für die Provokation längerfristiger Anpassungen auf zentralnervöser Ebene. In einer Laborstudie konnte bereits gezeigt werden, dass sich bei höheren Trittfrequenzen die zentralnervöse Ermüdung verzögert. Inwieweit sich diese für die Trainingspraxis wichtige Erkenntnis im Feld replizieren lösst, sollte in einer weiteren Studie überprüft werden.
Untersuchungsmethodik und -verlauf: 19 Radsportler und Triathleten wurden randomisiert einem achtwöchigen radsportlichen Trainingsprogramm mit variablen hohen oder niedrigen Trittfrequenzen zugeteilt. Das Training wurde im Feld und unter Kontrolle der Leistungsparameter durchgeführt. Vor und nach dem Trainingsprogramm wurden ein spiroergometrischer Stufentest sowie ein einstündiger Dauerleistungstest auf dem Fahrradergometer an der individuellen anaeroben Schwelle (lANS) unter gleichzeitiger Messung der kortikalen Aktivierung mittels Elektroenzephalografie (EEG) durchgeführt.
Ergebnisse: Vor der Intervention lagen keine anthropometrischen oder leistungsbezogenen Unterschiede zwischen den Gruppen vor. Die EEG-Aktivität im Alpha- und Beta-Frequenzband sowie der Alpha/Beta-Quotient zeigten in beiden Gruppen keine signifikante Veränderung. Während das Hochfrequenztraining zu einer signifikanten Verbesserung der maximalen Sauerstoffaufnahme führte, verbesserte sich in der Niedrigfrequenzgruppe die Leistung an der lANS signifikant.
Trainings- und wettkampfpraktische Konsequenzen: Trainingsprogramme mit hohen und niedrigen Trittfrequenzen haben eine unterschiedliche Wirkung auf die Entwicklung der Leistungsfähigkeit. Eine spezifische Wirkung eines trittfrequenzorientierten Trainings auf zentralnervöse Parameter (z. B. Ermüdung) konnte in dieser Felduntersuchung nur mit Einschränkungen nachgewiesen werden. Möglicherweise ist eine intensivere Intervention oder eine längere Dauer notwendig, um Anpassungen auf zentralnervöser Ebene bei einem Training im Feld hervorzurufen.

Abstract des Autors

Cycling at high cadences requires high cortical activity. Therefore, high-cadence cycling may be an efficient stimulus for producing long-term adaptations of the central nervous system. In a laboratory study it could be shown th at during high-cadence cycling there is a delay of central nervous fatigue. This study examines to what extent this finding, which is important for training practice, can be replicated in the field.