Infektionen des oberen Respirationstraktes bei Leistungssportlern : Risikofaktoren, Prävention und Rückkehr zum Sport

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Upper respiratory tract infections in elite athletes : risk factors, prevention and return to sports
Autor:Breitbart, Philipp; Gärtner, B.C.; Wolfarth, Bernd; Meyer, T.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:68 (2017), 9 (Der Wirkungsgrad von Training = the efficiency of performance), S. 189-195, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2017.293
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Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201711009391
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Infektionen des oberen Respirationstraktes sind sportartenübergreifend eine alltagsrelevante Gefährdung für Athleten, die zu einer deutlichen Leistungsminderung und Trainings- bzw. Wettkampfpause führen können. Jeder Sportler erleidet pro Jahr rund 3 dieser Erkrankungen, deren Symptome durchschnittlich jeweils 5 Tage anhalten. Ziel dieser Übersicht ist es daher, die wichtigsten Risikofaktoren mit daraus abgeleiteten Präventionsvorschlägen für Atemwegserkrankungen zusammenzufassen und durch Entscheidungshilfen für die Rückkehr zur Belastung Folgeschäden zu minimieren. Kontrovers und bislang ohne eindeutiges Ergebnis wird der Einfluss der aktuellen Trainingsbelastung auf das Infektionsrisiko diskutiert. Demgegenüber scheint die Erkrankungsgefahr im unmittelbaren Anschluss an einen Wettkampf erhöht („open window“-Theorie). Eine signifikante Häufung von Atemwegserkrankungen tritt analog zur Allgemeinbevölkerung in den Wintermonaten auf. Als größter einzelner identifizierbarer Risikofaktor für Infektionen des oberen Respirationstraktes werden internationale Flugreisen beschrieben. Eine entscheidende Aufgabe der Sportmedizinliegt in der Aufklärung der Athleten über geeignete Maßnahmen zur Infektionsprävention und in einer Supervision von deren Einhaltung. Eine signifikante Erkrankungsreduktion wird durch die Beachtung allgemeiner Hygieneempfehlungen erreicht sowie durch die Kontaktreduktion zu anderen, potenziell infektionsübertragenden Menschen insbesondere in der Nach-Wettkampf-Phase. Zudem kann Atemwegserkrankungen durch eine Optimierung der Belastungs- und Reiseplanung sowie entsprechende Impfprophylaxe vorgebeugt werden. Voraussetzung für eine Rückkehr zur Belastung nach einer Infektion ist eine medizinische Abschlusskonsultation, die oftmals eine Bestimmung von Laborwerten und/oder weiterer Organbefunde (z. B. Ruhe-EKG) einschließt. Erst wenn keine Generalisierungssymptome mehr vorliegen, ist eine dosierte Wiederaufnahme der sportlichen Betätigung als unbedenklich anzusehen.

Abstract des Autors

Upper respiratory tract infections (URTIs) represent a hazard with high relevance for elite athletes of all disciplines. They can lead to a reduction in performance and/or the necessity of a training/competition break. On average, each athlete experiences 3 URTIs per year with symptoms lasting for a mean of five days. Therefore, the intention of this review is to summarize the risk factors for URTIs, deduce preventive measures and give recommendations for return to sports to reduce re-infections and to avoid serious complications. The influence of training and competitive load on the risk of illness has been discussed controversially. There are indications that the frequency of infections seems to be increased shortly after a competition (“open window”-theory). URTIs occur more frequently in the winter months – like in the general population. International air travelling was identified as the single biggest circumstantial risk factor for infections. An instrumental task of sports medicine is education of athletes about measures for infection prophylaxis and supervision of their implementation. A significant infection reduction is reached through compliance to general hygiene recommendations and a minimization of the contact with people outside the team in the hours after competition. Moreover, URTIs are prevented by an optimized planning of exercise load and travel as well as through vaccinations. Return to sports should not be allowed before a medical examination indicates the absence of generalized symptoms. This should typically include a determination of laboratory parameters and other organ-specific parameters (e.g. resting ECG).