Analyse kardiovaskulärer Risikofaktoren bei jugendlichen Skitourengängern im Gotthardgebiet

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Analysis of cardiovascular risk factors in young backcountry skiers in the Gotthard region
Autor:Gasser, Benedikt Andreas
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:31 (2017), 1, S. 50-55, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0042-119110
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201707005772
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Problemstellung: Obwohl die Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen und insbesondere die Endmanifestation des Herzinfarkts erfreulicherweise abgenommen hat stellen diese nach wie vor eine der häufigsten Erkrankungen dar. Auch ist bekannt, dass in großen Höhen das kardiale System aufgrund der Abnahme des Sauerstoffpartialdrucks stärker als auf mittleren Höhen beansprucht wird. Dies führt unmittelbar zur Frage, ob auch bei jugendlichen Berggängern eine vorgängige kardiale Abklärung beispielsweise vor einem Himalaya oder Andenaufenthalt oder generell in großen Höhen notwendig ist. Material und Methoden: Bei 86 sportlich aktiven jungen männlichen (26 ± 8,9 Jahre) Skitourengängern wurde im Zentralmassiv der Schweizer Alpen (Gotthardgebiet) das Vorliegen von kardiovaskulären Risikofaktoren (Diabettes mellitus, Adipositas, Rauchen, mangelnde körperliche Aktivität) sowie von Herzerkrankungen (koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, valvuläre Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie) erfragt im Hinblick auf Empfehlungen hinsichtlich einer vorgängig sinnvollen spezifisch kardialen Abklärung. Ergebnisse: Bei den im Gotthardgebiet befragten Skitourengängern konnten nur wenige Risikofaktoren detektiert werden, insbesondere der wichtigste Risikofaktor, das Rauchen war selten. Das allgemeine Ausmaß an körperlicher Aktivität des Untersuchungskollektivs war mit durchschnittlich fast zehn Stunden Sport pro Woche hoch. Gleichwohl wiesen in diesem jungen und sportlichen Kollektiv 7 Personen eine Hypertonie auf und jeweils ein Einzelfall eine valvuläre und rhythmogene Erkrankung. Diskussion: Aufgrund dieser Befunde mit einer Prävalenz von über einem Prozent scheint beim Wechsel von mittleren Höhen (2000 – 3000 Meter) insbesondere in den hochalpinen Bereich und generell beim Bergsteigen in großen Höhen beispielsweise im Himalaya oder den Anden aufgrund des abnehmenden Sauerstoffpartialdruckes bei Vorliegen von Risikofaktoren eine vorgängige kardiale Untersuchung empfehlenswert.

Abstract des Autors

Background and Objectives: Although the frequency of cardiovascular events, especially the end manifestation of myocardial infarction, has decreased in recent years, cardiovascular disease continues to be one of the most frequent illnesses. Also it is known that the cardiac system sustains more stress at high altitudes than it does at intermediate altitudes. This leads to the question if young alpinists should undergo cardiac evaluation before setting out for a trip to the Himalayas or the Andes Mountains. Material and Methods: This study analysed 86 young male, active backcountry skiers (26 ± 8.9 years) in the Swiss Alps (Gotthard area) for cardiovascular risk factors (diabetes mellitus, obesity, smoking, lack of physical activity) and cardiovascular diseases (coronary heart disease, myocardial infarction, valvular heart disease, heart rhythm disorders and hypertension) with a view to recommendations regarding the value of prior cardiac evaluation. Results: In the sample of backcountry skiers in the Gotthard area, only a small proportion of participants had risk factors. Especially smoking – the most important risk factor – was rare. The general amount of physical activity with an average of almost ten hours a week was high in the analysed sample. Nevertheless, seven young backcountry skiers suffered from hypertension, and there was one case of a valvular disease and one case of an arrhythmogenic disease. Conclusions: Based on these results, with a prevalence of more than one percent, prior cardiac evaluation seems to be advisable for skiers with risk factors if altitudes change from intermediate levels (2000 to 3000 meters) to the High Alps, and generally when mountaineering is practiced in high altitude (Himalayas, Andes Mountains) due to the decrease in oxygen partial pressure.