Begründung und Gründung von Ethikkommissionen
Autor: | Künzell, Stefan |
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Erschienen in: | Ze-phir |
Veröffentlicht: | 22 (2015), 2 (Forschungsethik), S. 8-11, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 1438-4132, 1617-4895 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201705003342 |
Quelle: | BISp |
Abstract des BISp
Die Sportwissenschaft ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Menschen beschäftigt. Im Namen der Wissenschaft werden Menschen beobachtet und aufgefordert, bestimmte Dinge zu tun oder zu unterlassen, die sie von sich aus eventuell nicht tun würden. Beispielsweise füllen sie einen Fragebogen aus, sie lassen sich im Sportunterricht auf Video aufnehmen, sie laufen so schnell wie möglich 400 m und lassen sich dann Blut abnehmen, sie verfolgen am Bildschirm entlang wandernde Punkte mit der Maus oder sie gehen Woche für Woche zum Yoga. Dies tun sie, weil sie die Wissenschaft unterstützen möchten, weil es eine Studienleistung ist, weil sie dem Dozenten oder der Dozentin einen Gefallen tun möchten oder auf eine bessere Note hoffen, weil sie glauben etwas für ihre Gesundheit zu tun oder weil sie Geld dafür bekommen. Die Forschenden versprechen, dadurch Erkenntnisse zu erlangen, die die Qualität des Sportunterrichts verbessern, die eine bessere Leistungsdiagnostik ermöglichen, die Aufschluss über das betriebliche Gesundheitsmanagement geben oder die Erklärungen für Leistungen im Multitasking liefern. Die ethische Frage, die sich hier stellt, ist: Unter welchen Umständen ist es legitim, Menschen dahingehend zu beeinflussen, dass sie das tun, was die Forschenden gerne möchten? Die Beantwortung dieser Frage verlangt komplexe, ausführlich Überlegungen. Im Grundsatz gilt es aber, das Maß der Beeinträchtigung der Versuchspersonen gegen Erkenntnisgewinn und Nützlichkeit der Forschungsarbeit abzuwägen. In diesem Beitrag geht es eher um die Anschlussfrage, wie man sicherstellt, dass die Forschenden nur ethisch legitime Untersuchungen durchführen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)