Zur Förderung der Autonomie bei sportwissenschaftlichen Studien : braucht die Einverständniserklärung einen Einschränkungsabschnitt?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Colledge, Flora
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:23 (2016), 1 (Forschungsethik), S. 16-18
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201705003339
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Der wohl bekannteste Abriss der biomedizinischen, ethischen Prinzipien wurde 1979 von Tom Beauchamp und James Childress entwickelt. Die Autoren erwähnen vier Grundsätze guter medizinischer Praxis. Oberste Priorität hat hier die Autonomie. Unter Autonomie versteht man generell den Respekt für die Entscheidung von Personen, ob sie an einer Studie beteiligt sein möchten oder nicht. Auf den ersten Blick scheint die Pflicht der Forscher erfüllt zu sein, sobald eine Person über die Studie ausführlich informiert wurde und die Einverständniserklärung entweder unterschrieben oder abgelehnt hat. Doch die philosophische und biomedizinische Auslegung von Autonomie umfasst Aspekte außerhalb eines reinen Entscheidungsprozesses, Autonomie umfasst das Selbstbestimmungsrecht von Menschen in allen Situationen und fordert eine entsprechende Pflicht, als rational behandelt zu werden. Öffentlichkeit und Ehrlichkeit sind, so die Theorie, unerlässliche Elemente der zwischenmenschlichen Beziehungen, weil nur dann Menschen ihr Leben vernünftig und erfolgreich gestalten können. Die breite Auslegung der Autonomie ist ein sehr komplexes, anspruchsvolles Konzept. Es untermauert gewisse philosophische Auslegungen des menschlichen Lebens und seine Anwendung im praktischen Feld der Sportforschung ist nicht unmittelbar erkennbar. Jedoch spielt das Konzept eine entscheidende Rolle in der Forschungsethik, weil es sich um den definierenden Aspekt der wissenschaftlichen Forschung handelt; das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Wissenschaftler, Probanden, und der Gesellschaft. Obwohl Probanden und andere, die Wissenschaft unterstützende Personen sich über wissenschaftliche Fortschritte freuen, verlangen sie doch einiges von den Forschern, bevor sie bereit sind, diesen Prozess durch Teilnahme oder Geld zu fördern. Sie erwarten durchdachte, relevante Studien, mit ehrlicher Kommunikation hinsichtlich der Belastungen, Risiken und Ergebnisse. Genau diese Erwartungen sind durch das Prinzip der Autonomie abgesichert, finden sich jedoch selten in einem Ethikantrag. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)