Sportverletzungen beim Voltigieren

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Injuries during equestrian vaulting
Autor:Endruweit, Marie Kathrin; Dargel, J.; Siewe, Jan; Becker, I.; Sobottke, Rolf
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:30 (2016), 4, S. 218-228, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0042-117746
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201702000969
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Von den Pferdesportarten ist Voltigieren die, bezüglich der Verletzungen, am schlechtesten untersuchte. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass es in seinen Bewegungsabläufen nicht mit dem Reiten zu vergleichen ist, ist es notwendig, das Voltigieren gesondert zu betrachten. Material und Methoden: Ziel der retrospektiven fragebogengestützten Studie war es, allgemeine Verletzungshäufigkeiten beim Voltigieren zu untersuchen. Der zweite Teil der Studie beschäftigt sich genauer mit den aufgetretenen Knieverletzungen. Die auszufüllenden Bögen wurden an 60 Vereine in Deutschland verschickt. Ergebnisse: Die 624 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren waren zu 95 % weiblich und stammten aus Breiten- und Leistungssport. Die Rücklaufquote lag bei 63 %. Die Dauer der Beobachtungszeit entsprach der Zeit, die der Voltigierer diese Sportart bis zum Zeitpunkt der Datenerhebung schon ausgeführt hatte. Pro Voltigierer wurden während der Beobachtungszeit im Mittel 4,1 Verletzungen registriert, was einer Verletzungsrate von 0,55 Verletzungen pro Sportler pro Jahr entspricht. Am häufigsten betroffen war die untere Extremität mit 45 %, gefolgt von Wirbelsäule und Kopf mit 30 % und oberer Extremität mit 25 %. Die Sportler zogen sich vor allem Prellungen zu. An Kopf und Wirbelsäule waren außerdem Muskelzerrungen häufig, an der oberen Extremität Frakturen und an der unteren Extremität Bandverletzungen. 14 % der Teilnehmer verletzten sich mindestens einmal am Knie. Am häufigsten verletzt war das mediale Kollateralband (27 %), gefolgt von vorderem Kreuzband (23 %) und Innenmeniskus (22 %). Die Hälfte der Knieverletzungen resultierte aus Niedersprüngen vom Pferd, besonders aus Wenden bzw. Flanken, mit missglückter Landung auf dem Reithallenboden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die untere Extremität am häufigsten betroffen ist. Die diese betreffenden Bandverletzungen entstehen vornehmlich bei Niedersprüngen vom Pferd. Ein entsprechendes Landetraining könnte hier vorbeugen. Die Häufung der Prellungen und der Frakturen an der oberen Extremität lässt auf eine sturzbedingte Verletzungsgenese schließen.

Abstract des Autors

Background: Vaulting is the least studied equestrian sports regarding the occurrence of injuries. As its sequences of motion do not compare to riding, vaulting must be assessed separately. Material and Methods: This retrospective, questionnaire-aided survey was aimed to gain insight into the overall frequency of injuries among equestrian vaulters. The second part of the study looked into the knee injuries that occurred. Survey forms were sent to 60 vaulting and equestrian clubs all over Germany, making for a response rate of 63 %. Results: 95 % of 624 responding athletes were female. The pool of participants consisted of both amateur and professional level vaulters with a mean age of 15 years. The survey showed a mean number of 4.1 injuries sustained during the observation period, i. e. the entire time an athlete had been active in the sport up to the data collection. The lower extremities were the most commonly injured area with a total proportion of 45 %, followed by injuries to the spine and the head with 30 %, and the upper extremities with 25 %. Contusions accounted for the highest number of reported injuries. Other frequently reported injuries included muscle strain to the head and spine, fractures to the upper extremity and ligament damage to the lower extremity. 14 % of the participants experienced at least one knee injury. The medial collateral ligament (27 %) was found to be most prone to lesions, followed by the anterior cruciate ligament (23 %) and the medial meniscus (22 %). Half of all knee injuries occurred during dismounts, especially when swing-offs or flanks led to faulty landings. Conclusions: The results show that the lower extremity is the most commonly affected area. The ligamentous injuries affecting the lower extremity mainly result from dismounts. A specific training aimed at improving landing techniques might therefore prove beneficial in preventing injuries. The frequency of contusions and fractures to the upper extremity suggests that these injuries are related to falls.