Überlastungsreaktionen der oberen Extremitäten im Motocross

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Overload reactions of the upper extremities in motocross
Autor:Vogel, Oliver; Vogt, Lutz
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:67 (2016), 9 (Sportorthopädie = sports orthopedics), S. 214-217, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2016.236
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201612008716
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Einleitung: Vorliegende Arbeit untersucht Überlastungsreaktionen der Unterarme bei Motocrossfahrern, welche wiederholt in Form schmerzhaft verkrampfender Unterarmmuskulatur auftreten. Wenngleich erste Prävalenzangaben vorliegen, sind Zusammenhänge mit individuellen Faktoren der Trainings- und Wettkampffrequenz und technischen Spezifikationen im Motocross bislang kaum untersucht. Demnach stellen sich grundlegende Fragen nach Auftretenshäufigkeit und Erscheinungsform, aber auch welche motorradtechnischen und trainings-/wettkampfspezifischen Faktoren im Zusammenhang mit den Beschwerden stehen. Methode: Zur standardisierten Datenerfassung diente ein selbst administriertes 21 Item-Instrument mit offenen und geschlossenen Antwortmöglichkeiten zu Erscheinungsform und möglichen Ursachen der Beschwerden aus sportlicher und technischer Sicht, sowie Angaben zu Person und Motorrad. Dieses wurde von N=73 Teilnehmern (12-47 Jahre) regionaler Rennserien aus den Klassen 85-450ccm ausgefüllt. Ergebnisse: Während des Motocross verspüren 81% der Fahrer Überlastungsreaktionen der Unterarme. Nahezu die Hälfte (49%) berichtet ein Auftreten der Schmerzen bei einem Viertel aller Trainings- und Wettkampffahrten. 81% geben an aufgrund der Beschwerden verringerte Kontrolle über das Motorrad zu haben. 27% aller Befragten stürzten infolge aufgetretener Symptome. Einflüsse technischer Spezifikationen des Motorrades oder individueller Merkmale des Fahrers waren nicht nachweisbar. Ab einem mindestens 2x wöchentlichen Motocross-Training wird signifikant (p=0,045) seltener von Komplikationen berichtet. Diskussion: Die Ergebnisse bestätigen die Auftretenshäufigkeit von Überlastungsreaktionen im Motocross und deuten auf ein damit in Zusammenhang stehendes Kontrollverlust- bzw. Sturzrisiko hin. Im Gegensatz zu technischen Anpassungen scheint ein entsprechender sportartspezifischer Trainingszustand protektiv wirksam. Weiterführende Studien sollten die Wirksamkeit präventiver Übungsprogramme evaluieren.

Abstract des Autors

Introduction: This study analyses overload reactions of the forearms in motocross racers, occurring repeatedly as painful stretching in the flexor muscles. Although the prevalence has recently been reported, its relation to individual factors, training and racing frequency or technical specifications has not been evaluated. Therefore, the incidence of complaints, type of symptoms and individual/technical factors are subject of the present study. Methods: Data were captured by a self-administrated questionnaire including 21 open and closed response options about the phenotype of symptoms, possible causes concerning physical and technical aspects, plus data on rider and bike. The standardized questionnaire was completed by N=73 participants (age 12-47) of regional racing series from 80-450cc classes. Results: About 81% of all riders reported symptoms during motocross. Almost half of the subject group (49%) stated the occurrence of symptoms in 25% of all training and racing rides. 81% stated reduced bike control. 27% of all respondents crashed due to the symptoms. Influences of technical measurements or individual characteristics weren’t detected. Riders who trained at least twice weekly on a dirtbike reported fewer (p=0,045) symptoms. Conclusion: The findings confirm the incidence of overload reactions in motocross in coherence with a loss of control and increasing crash-risk. Unlike technical modifications, the sport-specific training status seems to be protective for forearm overload reactions. Further studies might evaluate the efficacy of preventive exercise programs.