Schiedsrichterinnen – empirische Exploration einer wenig untersuchten Sozialfigur im Fußball

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Rullang, Christian; Emrich, Eike; Pierdzioch, Christian
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:56 (2015), 2 (Im Brennpunkt: Fußballschiedsrichter. Analysen in Trendsportarten. Beiträge der Preisträger des dies academicus 2015), S. 9-34, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201605003133
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Rahmen einer explorativen Studie sollen Kenntnisse über soziodemographische Faktoren, Rekrutierungswege, Motive, Selbsteinschätzungen, Erfahrungen mit Beleidigungen und Gewalt sowie die wahrgenommene Unterstützung durch den Verband und die Einschätzung der Schiedsrichterinnenausbildung in der Retrospektive gewonnen werden. Unter anderem zeigt sich, dass sich die Motive, eine Schiedsrichterinnentätigkeit aufzunehmen, in vier Faktoren (Vereinsbindung und konnte nicht nein sagen, Schiedsrichterkarriere, Nähe zur Institution und Freunde/Bekannte) zusammenfassen lassen. Schiedsrichterinnen weisen zu einem geringeren Anteil als ihre männlichen Kollegen Erfahrungen als aktive Spieler auf und erfahren seltener Bedrohungen und Gewalt als ihre männlichen Kollegen. Rund 50 Prozent geben an, dass ihnen eine personelle Anlaufstelle zur Verfügung steht. Die Schiedsrichterinnenausbildung wird als nicht ausreichend praxisrelevant erlebt, was nicht selten zu einem Praxisschock führt.

Abstract des Autors

In this exploratory study, we lay out empirical evidence on who becomes a female football referee in Germany. The referees were asked about their sociodemographic characteristics, they way they became a referee, their motives, their self-assessment, their experiences with insults and violence, and their perceived support of the association and their training assessment. The motives to become a referee can be described in terms of four factors. As compared to male referees a lower proportion of female referees has experience as an active player. Female referees are also to a lesser extent victims of insults or violence. 50 % of female referees can name a special contact person in the association. They view the training as being too theoretical. As a result, many report that they experienced a shock when refereeing their first games.