Abstract des Autors

Die in wissenschaftlichen Diskussionen eingebrachten schulsportdidaktischen Positionen und Erkenntnisse lassen sich inhaltlich bzw. thematisch vielfach nur schwer einordnen. Unsere Fachdidaktik als Wissenschaftsdisziplin, die sich in klassischer Weise mit dem Ziel der Einführung in Bewegung, Spiel und Sport und einem Beitrag für die Entwicklung von Individualität und Sozialität befasst, und in diesem Zusammenhang mit der fachspezifischen Vermittlung von Sache und Schüler, hat bisher zu wenig Wert auf eine innere Differenzierung bzw. Strukturierung im Sinne mehr theoretischen und mehr praxisorientierten Wissens sowie stufenspezifischer Konkretisierungen gelegt. Das ist zumindest ungünstig für die Fachdidaktik, die systematische Orte für bestimmte Inhalte und Erkenntnisse zu wenig markiert und damit unübersichtlich bleibt. Dieser diffuse Status begrenzt die Schulsportdidaktik als Berufswissenschaft. Aus dieser (unbefriedigenden) Sicht vor allem auf disziplinäre bzw. inhaltliche Strukturierungen der Schulsportdidaktik und ausgewogene Beziehungen zwischen mehr theoretisch und mehr praktisch orientierten Erkenntnisbeständen, stellt sich dieser Beitrag folgende Ziele: Diskussion einer Differenzierung der Schulsportdidaktik in drei Teilgebiete, die in der Lage sind, mit fließenden Grenzen jeweils mehr theoretisch und mehr praktisch orientierte Erkenntnisse mit einer gewissen Systematik aufzunehmen. Hierbei folge ich traditionellen und eigenen Erkenntnissen sowie neueren Kompendien, die eine entsprechende Differenzierung aufweisen. (Lange & Sinning, 2008; Scheid & Prohl, 2012) Diskussion von Aspekten einer praxisorientierten Schulsportdidaktik, nachfolgend als Allgemeine Schulsportmethodik bezeichnet, am Beispiel der Publikation Schulsport in den Klassen 1–4 von Christina Müller unter Mitarbeit von Ralph Petzold und Martina Volkmer (2000, 20102). (geändert)