Sport und Bewegung bei Patienten mit seltenen neurogenerativen Erkrankungen : was ist zu viel, was ist zu wenig?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Sports and physical activity in patients suffering from rare neurodegenerative diseases : how much is too much, how much is too little?
Autor:Zügel, Martina; Weydt, P.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:66 (2015), 11 (Menschen mit Handicap & Sport), S. 300-307, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2015.206
Schlagworte:
ALS
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201511009132
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Neurodegenerative Erkrankungensind durch den unaufhaltsam fortschreitenden Niedergang von anatomisch oder physiologisch definierten Nervenzellverbänden gekennzeichnet. Obwohl das klinische Bild der verschiedenen Erkrankungen sehr unterschiedlich ausfallen kann, sind die Pathomechanismen oft eng verwandt. Allen neurodegenerativen Erkrankungen ist gemein, dass die Inzidenz altersabhängig ist und dass sie einen unaufhaltsam fortschreitenden Verlauf zeigen, der zum Tode führt. Eine reduzierte zelluläre oxidative Kapazität ist einer der Pathomechanismen bei neurodegenerativen Erkrankungen, die potentiell durch Bewegung und körperliche Aktivität positiv beeinflusst werden können. Daten aus tierexperimentellen Studien legen den Schluss nahe, dass moderat intensiv durchgeführte körperliche Aktivität das Manifestationsalter sowie die Progression der Krankheitssymptome verzögert. Besonders für Patienten, die an seltenen neurodegenerativen Erkrankungen wie der Huntington Krankheit (HK) oder der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) leiden, fehlen konkrete Leitlinien bezüglich wirksamer und risikoarmer Trainingsprogramme. Die derzeitige Datenlagekann die Frage, wieviel Bewegung bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen als sicher und wirksam betrachtet werden kann, nicht klar beantworten. Es fehlen kontrollierte longitudinale Trainingsstudien, die gezielt Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen verschiedenen Trainingsformen- und Intensitäten auf muskulärer, motorischer und psychologischer Steuerungsebene untersuchen. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Neurodegenerative diseases are characterized by a progressive, irreversible degeneration of anatomically and physiologically defined nerve cell clusters. Even though the clinical picture of different neurodegenerative diseases can vary significantly, the underlying pathomechanisms are often closely related. The incidence for all neurodegenerative diseases is age-dependent and symptoms progress continuously until death. The reduced cellular oxidative capacity is one of the pathomechanisms which can potentially be influenced by sports and physical activity. Data from animal studies suggest that moderate physical activity can shift the age at onset and delay the progression of symptoms. Clear guidelines for safe and effective training programs are missing, in particularly for patients suffering from rare neurodegenerative diseases, such as Huntington’s disease (HD) or amyotrophic lateral sclerosis (ALS). The question how much sports and physical activity is beneficial and safe for patients with neurodegenerative diseases cannot be clearly answered based on existing data. There is a lack of controlled longitudinal training studies, investigating dose-response relations between different training modalities and intensities on the regulation of skeletal muscle, motor and psychological outcomes. Verf.-Referat