Epidemiologie von Verletzungen und Überlastungsschäden vergangener paralympischer Spiele

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Epidemiology of injuries and illnesses in handicapped athletes competing at the Paralympic Games
Autor:Hirschmüller, Anja Nicole; Kosel, J.; Südkamp, N.P.; Kubosch, E.J.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:66 (2015), 11 (Menschen mit Handicap & Sport), S. 294-299, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2015.207
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Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201511009131
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der paralympische Sport hat in den jüngst vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erfahren. Dies betrifft sowohl die Athletenzahlen im Nachwuchs- und Leistungssport als auch das öffentliche Interesse an Großveranstaltungen. Die paralympischen Sommerspiele wurden in London 2012 in über 20 Disziplinen ausgetragen, wobei über 4000 Athleten aus 164 Nationen an den Start gingen. Epidemiologische Datender teilnehmenden Athleten werden bei den paralympischen Winterspielen seit Salt Lake City 2002, bei den Sommerspielen erst seit London 2012 international standardisiert dokumentiert. Sowohl die Verletzungshäufigkeit als auch die Art der Verletzungen unterscheidet sich teils beträchtlich vom Nicht-Behinderten Sport. So konnte gezeigt werden, dass die obere Extremität und die Wirbelsäule im paralympischen Sport deutlich häufiger betroffen sind als die unteren Extremitäten. Insbesondere die Inzidenz von Schulterverletzungen ist bei querschnittsgelähmten Athleten erhöht. Besonders verletzungsträchtigeparalympische Sportarten sind im Sommer Blindenfußball, Goalball, Gewichtheben, Rollstuhlfechten und Rollstuhlrugby sowie die Querschnittsgelähmten-Disziplinen der Leichtathletik. Im paralympischen Wintersport sind von den 5 ausgetragenen Disziplinen vor allem das Schlitten-Eishockey und der Abfahrtslauf gefährdet. Interessanterweise konnte im Schlitten-Eishockey durch die nach der Auswertung der ersten Datenerhebung eingeführten Unterschenkelprotektoren und Schlittenmodifikationen eine deutliche Reduktion der Inzidenz schwerer Verletzungen der unteren Extremität erreicht werden. Dies verdeutlicht eindrucksvoll die Wichtigkeit standardisierter Verletzungsdokumentationen bei den Großveranstaltungen, um frühestmöglich spezifische Verletzungsmuster zu erkennen und sinnvolle Präventionsmaßnahmen einleiten zu können. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Over the last decade, paralympic sport has gained considerable importance leading to a constantly rising number of athletes and spectators. In London, over 4000 athletes from 164 countries competed in 21 disciplines. An injury surveillance system has been implemented to register epidemiological data of paralympic athletes since the Winter Paralympic Games in Salt Lake City 2002 and the Summer Paralympic Games in London 2012. Incidences, characteristics of illnesses and injuries patterns in paralympic athletes were identified and evaluated. Depending on the discipline and the type of handicap they differ considerably in part from able-bodied sports. E.g. in sledge ice hockey, data showed a high number of severe injuries to the lower extremities, which was substantially reduced by introducing shin protectors and modifying the sledge geometry. There is a high rate of shoulder injuries in wheelchair athletes, highlighting the need for specific prevention measures. The disciplineswith the highest injury rates are blind football, goalball, powerlifting, wheelchair fencing and wheelchair rugby. Sports with the lowest injury rates included sailing, rowing and shooting. Longitudinal studies evaluating injury incidences also during the out-competition period should also be conducted. By identifying mechanisms of injury and associated risk factors in handicapped athletes, sports-specific injury prevention programs may be implemented. Verf.-Referat