Die Sache mit dem Weg und dem Ziel

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Niermann, Christina Y. N.
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:21 (2014), 2 (Postdoc, quo vadis?), S. 23-24
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201508006073
Quelle:BISp

Abstract

Während der Postdoc-Phase geht es darum, ein eigenes Profil innerhalb der Scientific Community und einen eigenen Forschungsschwerpunkt aufzubauen. Man muss sichtbar werden. Vor allem muss man publizieren und zwar in internationalen Journals, aber auch in praxisnahen Zeitschriften, Lehrbüchern, Sammelbänden, denn die Sportwissenschaft ist ja ein anwendungsbezogenes Fach. Drittmittel einwerben steht auf der Liste der wichtigen Dinge ganz weit oben. Genauso wie das Netzwerken, das Knüpfen nationaler und internationaler Kontakte und der Aufbau ebensolcher Kooperationen. Auf nationalen und internationalen Kongressen soll man auftreten und natürlich sind Auslandserfahrungen ebenfalls sehr bedeutsam. Wichtig für den Sportwissenschaftler ist es aber auch, immer den Kontakt zur Praxis zu halten. Erfahrungen in der akademischen Selbstverwaltung sind essentiell, es ist gut, sich in Gremien zu engagieren und für Institutsangelegenheiten. Und auch in sportwissenschaftliche Organisationen sollte man sich einbringen. Die Lehre ist auch ganz zentral. Gute Lehre sollte man anstreben, man sollte sich an der konzeptionellen Weiterentwicklung von Lehrveranstaltungen beteiligen und Modulverantwortungen übernehmen. Und außerdem sollte man sich als Postdoc auch schon um den Postdoc-Nachwuchs kümmern. Selbst wenn es gelingt, all diese Anforderungen zu bewältigen, bleibt das Erreichen des Ziels (Verbleib in der Wissenschaft, Erreichen einer Professur) ungewiss. Hier spielen noch diverse andere Faktoren eine Rolle. Die durch Uni, Institut und Arbeitsgruppe vorgegebenen Rahmenbedingungen sind einer dieser Faktoren. Rahmenbedingungen können förderlich aber eben auch hinderlich sein. Ein gewisser Gestaltungsspielraum, der mit teils unangenehmen Lernprozessen (z. B. Nein-Sagen) verbunden ist, bleibt. Diesen muss man zu nutzen lernen, aber hier ist vor allem auch Verständnis und Entgegenkommen der „anderen Seite“ erforderlich. Ein Ziel zu haben und den Weg dorthin zu kennen, scheint also auch noch nicht zu reichen. Bleibt noch Optimismus und Zuversicht und die Überzeugung, dass der Weg das Ziel ist. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)