Abstract

Das Ziel seiner Studie sieht Verf. in der Beschreibung und Interpretierung der Aktivität und speziell des freiwilligen Engagements der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland in der zivilgesellschaftlichen Infrastruktur des Handlungsfeldes „Sport und Bewegung“ – also in Sportvereinen ebenso wie in selbstorganisierten Projekten, Initiativen und Gruppierungen jenseits des vereins- und verbandsorganisierten Sports – über einen Zehnjahreszeitraum von 1999 bis 2009. Empirische Grundlage bildeten die Freiwilligensurveys von 1999, 2004 und 2009, die vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben und von TNS Infratest Sozialforschung durchgeführt wurden. Die zugrunde liegenden Datensätze gelten zum jeweiligen Erhebungszeitpunkt als repräsentativ für Deutschland im Hinblick auf die Merkmale Alter ab 14 Jahre, Geschlecht, Bundesland und Gemeindegrößeklasse und umfassen relativ große Stichproben. Ergebnisse liegen vor 1. zu den Aktivitätsquoten; 2. zu den Engagementkontexten und –quoten; 3. zu den Leitungsfunktionen; 4. zu den zeitlichen Investitionen und 5. zum Bildungsniveau. Die Ergebnisse wertend, hebt Verf. 1. hervor, dass das Medium „Sport“ einen ausgesprochen hohen Aufforderungscharakter für Jugendliche hat; 2. auffällig ist, dass sich im Sportbereich weitgehend konstant rund vier von fünf der freiwillig engagierten Jugendlichen in einem Verein freiwillig betätigen; 3. der „Gemeinschaftskern“ in den Sportvereinen sich ausdehnt, verdichtet und an Bindungsstärke gewinnt; dass 4. bildungsspezifische Ungleichheiten unter den Jugendlichen zunehmen; dass 5. in Zukunft das Thema „freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport“ auch verstärkt aus einer strukturellen Perspektive zu untersuchen ist, um die „subjektive Seite“ in die „objektive Seite“ des Engagements von Jugendlichen einzubetten und damit noch „verstehbarer“ zu machen. Schnürer