Verbesserung der reaktiven Bewegungsleistung durch Postactivation Potentiation (PAP) und Motor Imagery (MI) bei Spitzenathletinnen und –athleten im Bobsport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kümmel, Jakob; Bergmann, Julian; Prieske, Olaf; Krüger, Tom; Granacher, Urs; Gruber, Markus
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2015, 2013/2014, S. 131-135, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201505003792
Quelle:BISp

Abstract

Mit vorliegender Studie präsentieren Verf. den Nachweis, dass mit Postactivation Potentiation (PAP) und Motor Imagery (MI) ein leistungssteigernder Effekt auf reaktive Bewegungen bei Athletinnen und Athleten im Spitzensport zu erzielen ist. An der Studie waren sechs Kaderathletinnen und –athleten (vier männlich und zwei weiblich) beteiligt. Bei jeder Messung führten die Testpersonen acht maximale Niederhochsprünge (Drop Jumps, DJ) aus einer Höhe von 46 cm aus, wobei die Bodenkontaktzeit möglichst gering sein und eine maximale Sprunghöhe erreicht werden sollte. Nach einer Pause von zehn min wurden zwei 30-m-Sprints aus dem Hochstart absolviert. Unter der PAP-Bedingung wurden vorbereitend zu jedem DJ und zu jedem 30-m-Sprint zehn repetitive maximale reaktive Sprünge durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch 10 repetitive Sprünge 30 s vor den Drop Jumps die Sprunghöhe im Mittel um 11 Prozent gegenüber den Kontrollsprüngen erhöht war. Trotz des erhöhten Absprungs zeichnete sich ein höherer Reaktivkraftindex im Vergleich zu anderen Studien ab. Bei 4 von 5 Testpersonen konnte der Reaktivkraftindex unter PAP gesteigert werden, womit deutlich ist, dass eine Konditionierungsaktivität einer Leistungssteigerung ausgelöst werden kann. Gegenüber PAP konnte in den Drop Jumps unmittelbar nach MI keine konsistente Leistungssteigerung festgestellt werden. Aus den vorliegenden Studienergebnissen lässt sich jedoch keine allgemeingültige Aussage über die Wirksamkeit von MI in reaktiven Bewegungen machen. Trotz fehlender Nachweise einer Leistungssteigerung in den 30-m-Sprints kann der Einfluss von PAP auf die Sprintzeiten nicht generell ausgeschlossen werden. Der PAP-Effekt sollte auch langfristig im Training eingesetzt werden, da er die Möglichkeit bietet, über dem normalen Leistungsbereich zu trainieren, weil ein höherer Trainingsreiz gesetzt und damit eine zusätzliche Leistungssteigerung herbeigeführt werden kann. Schnürer