Aktuelles Unfallgeschehen auf österreichischen Skipisten

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Current incidence of accidents on Austrian ski slopes
Autor:Ruedl, G.; Philippe, M.; Sommersacher, R.; Dünnwald, T.; Kopp, M.; Burtscher, Martin
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:28 (2014), 4, S. 183-187, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0034-1385244
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201502001611
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Alpiner Skilauf und Snowboarden zählen zu den beliebtesten Wintersportarten. Allerdings sind diese auch mit einem bestimmten Verletzungsrisiko verbunden, das jedoch in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich niedriger wurde. In der Wintersaison 2002/03 wurde die letzte große Unfallerhebung auf österreichischen Skipisten durchgeführt. Veränderungen und Neuentwicklungen der Ski- und Snowboardausrüstung, verstärkte Beschneiung und intensive Pistenpräparation könnten durchaus das Verletzungsgeschehen beeinflusst haben. Wir vermuten, dass die genannten Veränderungen in den letzten 10 Jahren zu einer weiteren Verletzungsreduktion geführt haben. Methoden: In der Wintersaison 2012/2013 wurden in insgesamt 26 österreichischen Skigebieten Daten von verletzten Wintersportlern anhand eines Fragebogens von Pistenrettern und niedergelassenen Ärzten erhoben. Ergebnisse: Gesamt wurden 7325 verletzte Sportausübende (49 Prozent Männer und 51  Prozent Frauen; 80  Prozent Skifahrer, 14   Prozent Snowboarder, 6   Prozent andere) mit einem Durchschnittsalter von 34,8  +/-  17,8 Jahren erfasst. Die häufigsten Unfallursachen waren zu 87   Prozent ein selbstverschuldeter Sturz und zu 8   Prozent eine Personenkollision. Beim Skifahren zeigten sich am häufigsten Verletzungen im Kniebereich (41   Prozent; vorrangig bei Frauen, > 50   Prozent), gefolgt vom Bereich Schulter/Rücken (18   Prozent) und den Armen (10   Prozent). Snowboarder zogen sich am häufigsten Verletzungen an den Armen (38   Prozent) und im Bereich Schulter/Rücken (23   Prozent) zu. Kopfverletzungen traten sowohl bei Skifahrern als auch bei Snowboardern in 8   Prozent der erhobenen Fälle auf. Das kalkulierte Verletzungsrisiko auf der Skipiste lag in dieser Studie bei rund 0,6 Verletzten pro 1000 Skitagen und ist damit um mehr als 50   Prozent niedriger als vor 10 Jahren. Schlussfolgerung: Mitverantwortlich für die festgestellte positive Entwicklung des Verletzungsrisikos sind vermutlich die moderne Skiausrüstung und eine optimierte Pistenpräparierung sowie ein vergleichbarer Rückgang des Sturzrisikos und somit der Verletzungshäufigkeit. Zukünftige Präventivmaßnahmen müssen vorrangig eine Reduktion des hohen Prozentsatzes der Knieverletzungen bei Frauen anstreben. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Background: Alpine skiing and snowboarding are the most popular winter sports. These sports are also associated with a certain injury risk which, however, has steadily decreased during the past decades. During the winter season 2002/2003 the last large survey on ski injuries in Austria was performed. Among others, modern skiing equipment and optimized slope preparation may impact on the injury risk. We hypothesise that these changes may have led to a further decrease in ski injuries during the past decade. Methods: In the winter season 2012/2013, skiing injuries were recorded in 26 Austrian ski areas. Data were collected from rescue personnel on ski slopes and by physicians in the hospital or doctors practice with the help of a questionnaire. Results: A total of 7325 injured skiers and snowboarders (age: 34.8  +/-  17.8 years) were recorded (49  percent males and 51  percent females; 80  percent skiers, 14   percent snowboarders, 6  percent others). The most frequent causes of injury were self-inflicted falls (87   percent) and collisions with other skiers/snowboarders (8   percent). Most affected injury locations among skiers were the knee (41   percent; predominantly in female skiers, > 50   percent), shoulder/back (18  percent) and arms (10   percent). Most affected injury locations among snowboarders were arms (38   percent) and shoulder/back (23   percent). Head injuries were found at the same frequency (8   percent) in skiers and snowboarders. The calculated injury rate was about 0.6 injuries per 1000 skier days and has decreased by more than 50   percent during the past decade. Conclusions: Modern skiing equipment and optimised slope preparation may be at least partly responsible for the decreased injury risk on ski slopes which is supported by the observation of a reduced falling frequency. Future preventive measures should focus on a reduction of knee injuries in female skiers. Verf.-Referat