Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) als Einrichtung zur Forschungsförderung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Quade, Karl
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:21 (2014), 1 (Drittmittel), S. 9-11, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201412010761
Quelle:BISp

Abstract

Auf der Basis des Errichtungserlasses besteht die Kernaufgabe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) in der lnitiierung, Förderung und Koordinierung von Forschung, der Bewertung der Forschungsergebnisse sowie dem Transfer von Forschungsergebnissen auf dem Gebiet des Sports. Dies gilt insbesondere für die Bereiche des Spitzensports einschließlich der Nachwuchsförderung und Talentsuche, der Sportgeräte, der Dopingbekämpfung, sowie für Fragestellungen zur Sportentwicklung, die für die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes von Bedeutung sind und durch ein Bundesland allein nicht wirksam gefördert werden können. Die Forschungsförderung des BISp erfolgt zum einen durch die Bewilligung von Forschungsanträgen, die insbesondere von Hochschulen eingereicht werden, und zum anderen durch die lnitiierung, Ausschreibung, Vergabe und Begleitung von Forschungsprojekten mit dem Ziel der Unterstützung eines humanen Spitzensports. Das BISp fördert nur Projekte, bei denen ein erhebliches Interesse des Bundes an der Förderung besteht, was in der Regel dann der Fall ist, wenn ein Bezug zum Spitzensport besteht. Dabei geht einer Förderentscheidung stets eine externe und interne fachgutachterliche Beurteilung des Vorhabens hinsichtlich der praktischen Relevanz, der wissenschaftlichen Qualität und der Kosten-Nutzen-Relation voraus. Als Prämisse zur Strategie der BISp-Projektförderung gilt, dass eine systematische Wissenserweiterung in komplexen, anwendungsrelevanten Problembereichen angestrebt wird. Weiterhin ist der interdisziplinäre Ansatz bzw. der überdisziplinäre Austausch der Perspektiven zu bevorzugen. Ein besonderes Interesse besteht außerdem darin, innovative Erkenntnisse und Methoden aus Mutter- und Bezugswissenschaften zu involvieren. Doch vor allem findet die Einheit von Forschung und Transfer Berücksichtigung. Demnach ist es wichtig, Maßnahmen von Anfang an vernetzt zu planen. Das BISp handelt nicht losgelöst, sondern in einem umfangreichen System der wissenschaftlichen Unterstützung gemeinsam mit weiteren Partnern im Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport (WVL). Als gemeinsamer Orientierungsrahmen wurde das „Strategische Forschungsprogramm für das Wissenschaftliche Verbundsystem im Leistungssport“ (Forschungsprogramm WVL) entwickelt. Das Programm bildet die umfassende inhaltliche Grundlage mit hoher Verbindlichkeit für das gesamte Verbundsystem bis zum Jahr 2016. Somit stellt das Programm einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der wissenschaftlichen Unterstützung des Leistungssports dar. Die Forschungsförderung des BISp orientiert sich am „Programm zur Schwerpunktsetzung sportwissenschaftlicher Forschung“. Dieses Programm wurde vom Wissenschaftlichen Beirat des BISp verabschiedet. Beide Programme beinhalten aus Sicht des Sports und der Wissenschaft relevante Themenstellungen im Spitzensport und sind problemorientiert aufgebaut. Mit dieser Forschungsprogrammatik wurden vom BISp zwei hochaktuelle Planungs-, Entscheidungs- und Steuerungsgrundlagen für bundesgeförderte Forschungs- und Transfermaßnahmen für den Spitzensport entwickelt. Mit beiden Programmen wird die Forschung konsequent auf die Zielgrößen der Wettkampfleistung im Spitzensport, ihre Einflussgrößen und die Möglichkeiten zur Beeinflussung unter der Prämisse eines humanen Leistungssports und unter den Bedingungen der offenen Gesellschaft ausgerichtet. Dabei nehmen der olympische und paralympische Spitzensport vordringliche Rollen ein. Während jedoch das Forschungsprogramm WVL an erster Stelle Problemstellungen im Kontext des Trainings- und Wettkampfsystems in den Vordergrund stellt, nimmt das BISp-Schwerpunktprogramm in Anspruch, die gesamte Breite möglicher Themensektoren im Spitzensportsystem abzudecken. Es schließt somit auch gesellschaftliche/politische Gegenstandsbereiche sowie Gegenstandsbereiche der baulichen und technologischen Sportinfrastruktur ein. Der Sektor „Trainings- und Wettkampfsystem“ ist – zusätzlich gestützt durch das Forschungsprogramm WVL – der Kernbereich der Projektförderung des BISp. In beiden Programmen kommt weiterhin der Dopingbekämpfung eine herausgehobene Bedeutung zu. Eine Fördervoraussetzung stellt das Subsidiaritätsprinzip dar. Hiernach können Zuwendungen nur als ergänzende Finanzierung, sog. Fehlbedarfsfinanzierung auf Ausgabenbasis, gewährt werden. Eine Förderung kann demnach nur erfolgen, wenn eigene Mittel bzw. eine entsprechende personelle und materielle Infrastruktur vorhanden sind. Dementsprechend gehören überwiegend Hochschuleinrichtungen oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zum Antragstellerkreis. Nach diesen grundsätzlichen Ausführungen zur Forschungsförderung durch das BISp beschreibt Verf. den Wissenschaftlichen Beirat, stellt seine Mitglieder vor und beschreibt das Antrags- und Vergabeverfahren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)