Sitzende Lebensweise als ein gesundheitlich riskantes Verhalten

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Sedentarism – a health-detrimental behaviour
Autor:Bucksch, Jens; Schlicht, W.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:65 (2014), 1 (Onkologie & Bewegung), S. 15-21, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2012.077
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Erfassungsnummer:PU201404003990
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Bis zur Hälfte ihrer täglichen Wachzeit verbringen Erwachsene mit verschiedenen sitzenden Verhaltensweisen: Sie sitzen auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit an Bildschirmen und schließlich in der Freizeit, beim Fernsehen oder beim Surfen im Internet. Ziel dieses Beitrags ist es, die nationale Gesundheitsforschung, auf das gesundheitliche Risiko der sitzenden Lebensweise aufmerksam zu machen. Als sitzende Lebensweise wird international eine Klasse von Verhaltensweisen bezeichnet, bei denen eine wache Person liegt oder sitzt und sich nur geringfügig energetisch beansprucht (1 bis </= 1,5 METs). Basierend auf einem narrativen Review systematischer und meta-analytischer Arbeiten wird aufgezeigt, dass Personen ihre Gesundheit gefährden, wenn sie lange Zeit des Tages sitzen. Die bislang vorliegenden epidemiologischen (Beobachtungs-)studien berichten konsistent, dass das Risiko für die Inzidenz des Diabetes Typ 2 und für kardiovaskuläre Ereignisse sowie für das frühzeitige Versterben (kardiovaskuläre und Gesamtmortalität) bei langandauernden Sitzzeiten steigt. Bemerkenswert ist, dass in der Mehrheit der Studien die Dauer des Sitzens die Gesundheit unabhängig vom Ausmaß der körperlichen (In-)Aktivität gefährdet. Mit Ausführungen zu messmethodischen Überlegungen, wie die sitzende Lebensweise valide und reliabel zu erfassen ist, werden methodisch anspruchsvolle Studien angemahnt. Der Beitrag schließt mit der Andeutung einer dreidimensionalen Graphik, die den gesundheitsrelevanten Einfluss möglicher Kombinationen zwischen Sitzzeiten sowie dem Ausmaß von körperlicher Aktivität und Inaktivität illustriert. Die Befunde lassen es insgesamt ratsam erscheinen, in den Aktivitätsempfehlungen an die Bevölkerung neben der Aktivität auch das sitzende Verhalten zu adressieren. Verf.-Referat

Abstract

Adults are approximately 16 h a day awake. Half of this time they spent sitting: They are sitting when they are commuting, working at a desk and also in their leisure time (i.e. watching TV, surfing the net). Objective of the current paper is to point to the health-detrimental effects of sedentarism at a population level and to encourage researchers in Germany to put this issue on their agenda. Sedentarism is internationally defined as a distinct class of behaviours, while people are in a sitting or reclining posture and having low energy expenditure (1 to </= 1.5 METs). The core part of the contribution refers to a narrative review of current international systematic reviews and meta-analyses to indicate that prolonged sitting times are detrimental for health. Consistently epidemiological (observational) studies report that sitting time increases the risk of diabetes type 2 and cardiovascular outcomes as well as of premature mortality (cardiovascular and all-cause). Notable is that most studies observe a health-detrimental effect of sitting independent of physical activity levels. In addition the authors elaborate on measurement issues with respect to sedentary behaviour to highlight the need of high quality studies. The paper concludes with a graphical illustration to describe the health-related impact of different combinations of sedentary behavior, inactivity and physical activity. Finally the authors underpin that the reduction of sedentary behaviour should be addressed in current physical activity guidelines. Verf.-Referat (geändert)