Depressionen im Hochleistungssport : Prävalenzen und psychologische Einflüsse

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Depression in elite athletes : prevalence and psychological factors
Autor:Frank, Raphael; Nixdorf, Insa; Beckmann, Jürgen
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:64 (2013), 11 (Leistungssport), S. 320-326, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2013.088
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201401000289
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Depressionen im deutschen Hochleistungssport stehen immer mehr im Fokus des öffentlichen und medialen Interesses. Interessanterweise sind aber nur wenige empirische Daten über die Thematik vorhanden. Weder repräsentative Prävalenzraten noch zugrundliegende Entstehungsmechanismen dieser Krankheit in einer Population von Hochleistungssportlern sind empirisch abgesichert. Die folgende Übersichtsarbeit fasst den aktuellen wissenschaftlichen Stand zusammen, versucht erste Einblicke in mögliche Zusammenhangsfaktoren zu bieten und widmet sich der Frage, ob Depressionen im deutschen Hochleistungssport besonders vertreten sind. Eine Auswertung der aktuellen Studien zu diesem Thema soll erste Erkenntnisse sowie Forschungslücken kritisch darstellen. Erste Untersuchungen im deutschsprachigen Raum deuten darauf hin, dass depressive Symptomatik im Spitzensport mindestens so ausgeprägt ist wie in der deutschen Bevölkerung. Aufgrund der immer noch zu geringen Anzahl und Qualität an Studien lassen sich allerdings keine empirisch gesicherten Zahlen finden. Hierfür fehlen repräsentative Studien mit klinischen Beurteilungskriterien. Als für den Sport relevante Faktoren haben sich bisher chronischer Stress, Stressverarbeitungsstrategien und die Balance zwischen Erholung und Belastung aufdecken lassen. Dabei scheint auch die sportspezifische körperliche Belastung eine wesentliche Rolle zu spielen. Auch lassen sich vage Hinweise auf soziale Faktoren, wie etwa der Mannschaftszusammenhalt und individuelle Faktoren (z.B. Perfektionismus) finden. Die Studienlage ist hier allerdings noch zu gering, um Aussagen über Relevanz und Wirkung dieser Themen treffen zu können. Weitere Forschung könnte vor allem durch die Untersuchung von Faktoren im Hinblick auf kausale und theoriegeleitete Hypothesen einen Mehrwert darstellen. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Depression among elite athletes has raised public awareness. Interestingly, empirical data on the issue are rare. Neither representative prevalence rates nor insights into the special mechanisms leading to depressionin the field of elite athletes are known in detail. The following work reviews the current state of research trying to get a first summary in what is known about underlying mechanisms leading to depression and trying to answer the question whether or not depression are widespread among German elite athletes. By analyzing the current studies in this field, the present article provides a scientific overview of first findings and academic voids. Initial studies on German elite athletes point out that the prevalence for depressive symptomatology in elite athletes is comparable to the general German population. Due to the small number and quality of studies there are no representative data. Therefore, future studies using clinical criteria of assessing depressive episodes are needed. Associated factors in competitive sports are high levels of chronic stress, coping strategies, and the balance of physical and psychological stress and recovery. Therefore, the sport specific physical stress seems to play an important role. There are uncertain hints for social factors, such as team cohesion, and individual factors (e.g. perfectionism). However, there are insufficient studies to draw statements about relevance or effect of these topics. Further studies could gain scientific evidence by examining the causality and theory driven hypotheses of these factors. Verf.-Referat