Abstract

Will man sich ein Bild davon machen, wie und unter welchen Bedingungen Jugendliche heute aufwachsen, sollte man auch deren freizeitsportliches Engagement ins nähere Blickfeld rücken. Dabei ist die Beobachtung unstrittig, dass die typischen entwicklungsbedingten Belastungen und Risiken in dieser so lebenswichtigen Phase von den Jugendlichen besser bewältigt werden können, die ein regelmäßiges freizeitsportliches Engagement an den Tag legen. Gegenwärtige Veränderungen der jugendlichen Interessen deuten darauf hin, dass auch die freizeitsportlichen Aktivitäten der Heranwachsenden von einer Phase des Umbruchs bedroht sind. Es hat den Anschein, dass die Bereitschaft der Jugendlichen nachlässt, auch weiterhin am traditionellen organisierten Sport teilzunehmen. Vor diesem Hintergrund untersuchen Verf. aus dem Blickwinkel des pädagogischen Interesses anhand einer repräsentativen Studie in Brandenburg und in Nordrhein-Westfalen exemplarisch folgende Fragestellungen: 1. “Wie verbreitet ist ein Engagement im Sport heute unter Jugendlichen, und womit hängt es zusammen, ob ein solches Engagement eingegangen und aufrechterhalten wird?“ 2. “Welche Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Sport im Verein zu?“ 3. “Schwinden im Zuge des o. g. Umbruchs die Chancen für die Jugendlichen, über die Ressource “Sport“ eine gedeihliche Entwicklung zu erhalten?“ Neben einem Überblick über repräsentative Studien zum Sportengagement von Jugendlichen (Befunde aus der alten Bundesrepublik Deutschland und aus DDR-Zeiten, Jugendsportstudie 1995) befassen sich Verf. mit folgenden Zusammenhängen: 1. “Sportliche Aktivität und Sportabstinenz“; 2. “Orte sportlicher Aktivität“; 3. “Der Sportverein als soziales Immunsystem“; 4. “Attraktivität und Selektivität des Sportvereins.“ Lemmer