Wozu noch Sportgeschichte ? Gedanken zur Legitimation und Funktion sporthistorischer Forschung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gissel, Norbert
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:30 (2000), 3, S. 311-325, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201310007139
Quelle:BISp

Abstract

In den angewandten interdisziplinären Wissenschaften der sportwissenschaftlichen Teilgebiete ist das Interesse an einer Meta-Grundlagenforschung nicht sehr groß. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, hat in diesem System vor allem die Sportgeschichte einen schweren Stand, da sie kein direkt verwertbares Wissen für die Sportpraxis liefern kann. Historiker sehen sich einem Legitimationsdruck gegenüber, da stets der Vorwurf im Raum steht, dass die Geschichtswissenschaft für die Gegenwart nur unzureichenden Nutzen hat. Ausgehend von diesen Überlegungen geht Verf. der Frage nach, ob die Auseinandersetzung mit der erforschten Vergangenheit des Sports - trotz dieses Vorwurfs - nicht doch einen gewinnbringenden Nutzen für die Gegenwart hat. Vor dem Hintergrund geschichtsphilosophischer und ethischer Bezüge sowie gesellschafts- und sozialhistorischer Positionen wird die Frage diskutiert, inwieweit die Auseinandersetzung mit der (Sport-) Historie hilfreich ist, “individuelle und kollektive Identitäten“ herzustellen. Im Fokus des Interesses stehen dabei folgende Zusammenhänge: 1. “Funktion und Identitätsfindung“; 2. “Geschichte als Lerngegenstand zur kritischen Denkschulung“; 3. “Sportgeschichte als Grundlagenwissenschaft für andere Fachgebiete“; 4. “Geschichte als Ideenfundgrube“; 5. “Rehabilitierung von Geschichtsopfern.“ Lemmer