Implizite vs. explizite mentale Prozesse in kritischen Situationen des Sportspiels : Zusammenfassung für die Wissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Strang, Hanno
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2012, 2011/2012, S. 133-141, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201310007030
Quelle:BISp

Abstract

Die vorliegende Studie fußt auf den Annahmen, dass 1. die Prozessmodelle der Sozial- und Motivationspsychologie dualen Charakter haben; dass 2. die Fähigkeiten zur Regulation von Affekten den Austausch zwischen den impliziten und expliziten Motivsystemen moderieren und sportliche Leistungen beeinflussen; dass 3. der Einfluss der motivationalen Prozesse auf die Performanz in bewusst wahrgenommenen und nicht bewusst wahrgenommenen kritischen Spielsituationen wichtige Erkenntnisse bringt. Es wurden Daten an 86 Rückschlagsportlerinnen bzw. –sportlern der ersten und zweiten Bundesligen in den Sportarten Tennis, Tischtennis und Badminton erhoben. Die Auswertung von Wettkampf und Trainingsdaten aus der Saison 2009/10 und 2010/11 bringen Aussagen zum differentiellen Einfluss expliziter und impliziter Motive auf die sportliche Leistung und das Trainingsverhalten. Implizite Motive werden mit den Trainingsumfängen bzw. mit der Wettkampfleistung in objektiv kritischen Situationen in Zusammenhang gebracht. Demgegenüber bringen explizite Motive Vorhersagewerte für mittelfristige Karriereverläufe und eine bessere Voraussage der Leistung in subjektiv kritischen Situationen als implizite Motive. Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch für die bewusste Fähigkeit zur Selbstregulation erkennen. Eine wichtige Schlussfolgerung ist die Motivation für die Forschung, in der Sportpraxis stärker projektive Verfahren der Motivdiagnostik einzusetzen (Vorhersage von Karriereverläufen, Talentsichtung, Karriereentscheidungen und dass sich Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und sportlichem Handeln mit Hilfe dualer Motivationsdiagnostik besser erforschen lassen). Schnürer