Analyse des Gesundheits- und Leistungsstatus von Kaderathleten olympischer Sportarten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Engelmeyer, Eva
Veröffentlicht:Hamburg: Kovač (Verlag), 2012, VII, 265 S. : Ill., graph. Darst., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln
Ausgabe:1. Aufl.
Hochschulschriftenvermerk:Zugl.: Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2011
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
ISBN:3830064330, 9783830064336
Schriftenreihe:Schriften zur Sportwissenschaft, Band 102
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004092
Quelle:BISp

Abstract

Die Beurteilung des Gesundheits- und Leistungsstatus von Landes- und Bundeskaderathleten ist eine wichtige Voraussetzung für die Leistungssteuerung und -entwicklung der Aktiven. Die Schaffung homogener Untersuchungsbedingungen zur Analyse des Gesundheits- und Leistungsstatus wurde durch die Etablierung des Basischecks im Deutschen Forschungszentrum für Leistungssport Köln erreicht. In diesem Zusammenhang wurden über 500 Kaderathleten untersucht und die erhobenen Daten wurden deskriptiv, analytisch und explorativ analysiert. Zusammenfassung der Ergebnisse: Eine Sport- und Wettkampftauglichkeit wurde bei 88,8% der Aktiven uneingeschränkt festgestellt. Bei 7,9% der MA und bei 3,3% der WA lag eine bedingte Sport- und Wettkampftauglichkeit vor. Hinsichtlich der Biomarker konnte für die untersuchten Aktiven eine hohe inter-individuelle Variabilität der hämatologischen Parameter, der Serumenzym- und Substratkonzentrationen im Blut festgestellt werden. Ein Überschreiten von klinischen Referenzwerten trat in 18 von 28 Parametern und ein Unterschreiten in 22 von 28 Blutparametern auf. Bei der Beurteilung des Ernährungsstatus wurden geschlechtsspezifische Defizite in der Eisenzufuhr gefunden. So wurden von 45,8% der 15-18-jährigen Kaderathleten die allgemeinen Referenzwerte für die Eisenzufuhr ohne Beachtung sportlicher Aktivität (PAL von 1,4) nicht erreicht. Ein Aktivitätsniveau (PAL>2,0), als Maß für eine kontinuierliche chronische Belastung für das Training wurde nur von insgesamt 7,4% der MA und 9,5% der WA erreicht. Im Sinne einer Intensivierung des Trainings- und den damit verbundenen Effekte sollte eine Diskussion über eine Steigerung der Trainingsbelastung geführt werden. Die Ausdauerleistungsfähigkeit der Kaderathleten, gemessen an der rel. VO2 peak musste im Vergleich zu internationalen Publikationen im Mittel als gering angesehen werden. Auch die sportartbezogene Flughöhe der drei Vertikalsprünge (CMJ, SJ, DJ), als Indikator für die Leistungsfähigkeit der betroffenen kinematischen Kette, fiel im Mittel im internationalen Vergleich geringer aus. Alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede konnten bei den Kaderathleten des Basischecks wiedergefunden und anhand von Literaturergebnissen bestätigt werden. Die Anwendung der Clusteranalyse ermöglichte das Auffinden von Personengruppen mit gleichen oder ähnlichen Merkmalskombinationen. Es konnte gezeigt werden, dass die Sportart, das Alter und das Geschlecht nicht ausschlaggebend für die Bildung von homogenen Personengruppen waren. Die Durchführung der Hauptkomponentenanalyse ließ Rückschlüsse auf die kinematische Kette zu. So konnten voneinander abhängige Variablen auf eine kleinere Anzahl unabhängiger Variablen reduziert werden und die Einflüsse von Alter und Geschlecht auf die Hauptkomponenten überprüft werden. Weiterhin war es möglich, den Einfluss der Hauptkomponenten auf die Flughöhe im CMJ zu überprüfen. Ausreißer konnten im Sinne einer personalisierten Diagnostik erfasst und einer weiteren Analyse unterzogen werden. Ausblick: Es ist zu wünschen, dass die Integration von Gesundheits- und Leistungsparametern dazu führen, neue Standards zu entwickeln und die Betreuung der Leistungssportler im Grenzbereich der Leistungsfähigkeit auf ein individuelles Optimum zu realisieren. Ein Qualitätsmanagement für das ganze leistungssportliche Bezugssystem, im Sinne einer Angleichung der Methoden, der Protokolle und der Interpretation der Ergebnisse zur Ermittlung des Gesundheits- und Leistungsstatus ist unabdingbar. Verf.-Referat

Abstract

In order to increase performance levels of elite athletes, it is necessary to evaluate their health and performance status. To compare the results of those tests, it is essential to established and apply homogeneous test designs. Those were achieved through the “base check” at the German Research Centre of Elite Sport Cologne (momentum). 500 elite athletes were analysed using different statistical methods. Results and conclusion: A sports and competition capability was found for 88.8% of the athletes. 7.9% of the male athletes (MA) and 3.3% of the female athletes (WA) had a limited sports and competition capability. With regard to the biomarkers a high inter-individual variability of the haematological parameters, serum-enzyme and substrate concentrations could be found for athletes compared to the non-athletes. Within 18 of 28 parameters clinical reference values were exceeded and 22 of 28 blood parameters were below the stated references. Gender differences in iron intake have been found in the analysis of the nutritional status. 45.8% of the 15-18-year-old athletes did not reach the suggested reference values for iron. A physical activity level (PAL > 2.0), as a measurement of a continuous training load has been achieved only by a total of 7.4% of MA and 9.5% of the WA. An increase in exercise intensity should be discussed in the sense of a higher training load and related effects. The endurance capacity (rel. VO2 peak) has to be considered as low in comparison to international publications. Also the sports-related performance of the three vertical jumps (Counter Movement Jump, Squat Jump, Drop Jump), as an indicator for the performance level of the lower extremities, turned out to be lower than found in international publications. Different statistical methods were used for data analysis. With the appliance of the cluster analysis groups of athletes with similar physical characteristics were found independent of sport, gender or age. Using the principal component analysis a set of dependent variables could be reduced to independent principal components. Their influence on the vertical jump performance was tested as well as the influence of gender and age on jumping performance. To support elite athletes for reaching a higher performance level it is essential to integrate health and performance testes procedures. Quality management and the adaptation of test protocols and methods are important. Therefore standardized methods needed to be established. Verf.-Referat