Implosion einer Augenprothese beim Tauchgang in 18 Metern Tiefe

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Implosion of an artificial eye during a scuba dive at 18 meters depth
Autor:Khan, Kareem; Wegewitz, D.; Krone, D.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:62 (2011), 10 (Klinische Sportmedizin), S. 334-336, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201201000249
Quelle:BISp

Abstract

Während eines Übungstauchganges im Freiwasser kam es bei einem Sporttaucher und Träger einer Augenprothese auf 18 Metern Tiefe zur Implosion des künstlichen Auges. Durch den steigenden Umgebungsdruck beim Abtauchen besteht die Gefahr, dass doppelwandige Augenprothesen aus Glas während des Tauchgangs implodieren. Eine unkritische Tauchtiefe, in der Tauchen mit einem doppelwandigen Kunstauge möglich ist, lässt sich nicht herleiten. Auch Druckveränderungen von wenigen zehntel Bar sind dazu geeignet, luftgefüllte Augenprothesen implodieren zu lassen. Neben Verletzungen, Blutungen oder Infektionen der Orbita, besteht hierbei die Gefahr einer Panikreaktion unter Wasser. Diese kann wiederum zur Aspiration von Wasser aber auch zu einem unkontrollierten Aufstieg an die Wasseroberfläche mit der Folge eines schwerwiegenden Tauchunfalls mit Dekompressionskrankheit oder Barotrauma führen. Aber selbst beim Tauchen mit einwandigen Augenprothesen aus Glas oder Kunststoff besteht prinzipiell die Gefahr eines Barotraumas der Orbita, falls die Augenhöhle durch die Prothese vollständig verschlossen wird und somit kein Druckausgleich zwischen Orbita und Tauchermaske stattfinden kann. Ein Zerbrechen der Prothesen durch Druckschwankungen beim Tauchgang ist ebenso nicht auszuschließen. Bei Folgezustand nach Enukleation des Bulbus ist Tauchen ebenso wie bei funktioneller Monokularität nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Restvisus, Einschränkungen des Gesichtsfeldes und fehlende Stereopsis sollten jedoch bei der Beurteilung der Tauchtauglichkeit bedacht werden. Trägern von Augenprothese wird empfohlen diese vor dem Tauchgang zu entfernen. Verf.-Referat

Abstract

During a training scuba dive in the open water, a recreational diver wearing an ocular prosthesis suffered an implosion of the artificial eye at 18 metres depth. The rising ambient pressure while descending can cause the implosion of doublewalled glass prosthesis. An uncritical submerged depth for diving with a doublewalled ocular prosthesis cannot be deduced due to lack of data. Also, pressure variations of few tenth of a bar are sufficient for an implosion of air-filled ocular prostheses. Beside injuries, bleeding or infections of the orbit, the danger of a panic reaction under water exists. This can cause aspiration of water into the lungs as well as an uncontrolled ascent to the surface with the consequence of a severe diving accident with decompression sickness or barotrauma. But also scuba diving with single-walled prostheses of glass or plastic bear the danger of a barotrauma, if the prosthesis closes the orbit completely and thus no pressure equalisation between orbit and diving mask can take place. Furthermore, the possible disruption of the prosthesis by pressure fluctuations during the dive can also not be fully excluded. After enucleation as well as functional monophthalmia, it may be possible forthe patient to dive again under certain circumstances. Nevertheless, visual acuity, restrictions of the visual field and missing stereoscopic vision should be considered in the physical examination of divers. It is recommended to remove ocular protheses before scuba diving. Verf.-Referat