Zur Stellensituation im Mittelbau

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Künzell, Stefan
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:18 (2011), 1/2 (Karrieremöglichkeiten, Nachwuchs- und Stellensituation in der Sportwissenschaft), S. 15-16, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201201000135
Quelle:BISp

Abstract

Verf. sieht einen perspektivischen Trend dahin, die Anzahl der Dauerstellen im Mittelbau zu reduzieren. Dies hat für die Institute den Vorteil, auf neue Studienschwerpunkte schneller durch Personalpolitik reagieren zu können. Für die Universitäten besteht der Vorteil darin, bei einer Abnahme der Studierendenzahl schneller Stellen streichen zu können. Der Nachteil dabei ist eine fehlende Kontinuität sowohl in der Lehre als auch in der Verwaltungstätigkeit. Außerdem ist bei befristet Beschäftigten die Bereitschaft, an langfristigen Entwicklungskonzepten mitzuarbeiten, nur schwach ausgeprägt. Um Entfristungsklagen zu entgehen, wird bei Hochdeputatsstellen gern eine geringe Deputatsreduktion gewährt, die dann zur Eigenqualifikation genutzt werden kann. Wie hoch der Anteil der Arbeitszeit, der zur Eigenqualifikation genutzt werden kann, sein muss, um eine Befristung zu begründen, wurde noch nicht gerichtlich überprüft. Mit dem Trend zur Reduktion der Dauerstellen korreliert die Abnahme der Studienanteile in Theorie und Praxis der Sportarten. Diese Veranstaltungen sind meist recht teuer, da weniger Studierende pro Dozent oder Dozentin belehrt werden als in einem Seminar oder gar in einer Vorlesung, so dass sie der Finanzknappheit zum Opfer fallen. Zudem fallen sie meist nicht in den Zuständigkeitsbereich eines Professors oder einer Professorin, so dass in den universitären Gremien die Verfechter der Wichtigkeit dieser Veranstaltungen oft nicht anwesend oder in der Minderheit sind. All dies bedeutet für die Karrierewege an der Universität Folgendes: Die Regelung der maximalen Beschäftigungsdauer bei befristeten Verträgen führt dazu, dass regelmäßig am Ende der sechs bzw. zwölf Jahre hochqualifizierte Menschen, die lange an der Universität gearbeitet haben, ausscheiden müssen. Oft ist der einzige Ausweg eine Hochdeputatsstelle im Mittelbau, von denen es in der Sportwissenschaft trotz des Trends zur Befristung noch relativ viele gibt. Dies hat zur Konsequenz, dass oftmals Dauerstellen im Mittelbau nicht oder nur pro forma ausgeschrieben werden. Bewerbungen auf Dauerstellen im Mittelbau an fremden Instituten sind nur bedingt erfolgreich. Für eine angestrebte Dauerstelle im Mittelbau in der Sportwissenschaft gibt Verf. folgende Empfehlungen: Die größten Chancen hat jemand, der neben dem Sportstudium noch ein zweites, am jeweiligen Institut gefragtes Profil mitbringt. Auch die Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter verbunden mit einer Promotion erhöht die Chancen erheblich. Des Weiteren ist das Engagement über den Tellerrand hinaus, z. B. bei Verwaltungsaufgaben des Instituts oder in der Lehre, förderlich, insbesondere, wenn man sich im eigenen Haus bewerben möchte. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)