Sportwissenschaftlicher Nachwuchs 2000 : eine Einführung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gerlach, Erin; Süßenbach, Jessica
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:17 (2010), 1/2 (Sportwissenschaftlicher Nachwuchs 2000 - Ein Rückblick), S. 5-9, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201109007650
Quelle:BISp

Abstract

Wissenschaftliche Karrieren sind in der Regel durch Ambivalenz gekennzeichnet. Ein gesichertes Wissen über den Verbleib der Studierenden der einzelnen Fächer in Form von Absolventenstudien könnte den mit wissenschaftlichen Karrieren verbundenen Ungewissheitsängsten ein wenig die Schärfe nehmen. Die seit langem an Universitäten etablierten Fächer wissen deutlich mehr als die Sportwissenschaft darüber, wann, wo und wie ihre Absolvent/innen im Arbeitsmarkt ankommen. Dieses Thema ist auch von hoher Relevanz für den Nachwuchs innerhalb der Sportwissenschaft vor Aufnahme einer Promotion wie auch nach Abschluss der Promotion. Hinzu kommt, dass der Nachwuchs in der Sportwissenschaft von vielen aktuellen übergreifenden Entwicklungen in der Bildungslandschaft genauso betroffen ist wie in anderen Wissenschaftsdisziplinen. Viele Prozesse haben im Zeitalter einer „Neuen Steuerung im Bildungswesen“ Einzug in das alltägliche Leben in der Hochschule gehalten, die mit Schlagwörtern wie Profilierungsdruck, Wettbewerb zwischen den Fächern an der eigenen Universität, Wettbewerb der sportwissenschaftlichen Institutionen an verschiedenen Standorten, Drittmitteleinwerbung, leistungsbezogene Vergabe von Universitätsmitteln oder „Peer Review“- und „Impact Factor“-Publikationen umschrieben werden können. Speziell aus einer fachspezifischen Perspektive stehen die sportwissenschaftlichen Institutionen diesen Herausforderungen gegenüber, denn gegenwärtig findet ein großer Personalumbau statt, der u. a. die Pensionierung vieler in der Blütezeit der Gründung sportwissenschaftlicher Institute Anfang der 70er Jahre eingestellten Mitarbeitenden betrifft. Davon sind vor allem die Umwandlung der alten festen Stellen im Mittelbau in Qualifikationsstellen oder aber die Mutation dieser Stellen in problematische Qualifikationsstellen mit erhöhtem Lehrdeputat betroffen. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass das Hochschulsystem in den letzten zehn Jahren eine Veränderungsdynamik gewonnen hat, die von erheblicher Bedeutung für den sportwissenschaftlichen Nachwuchs ist. An dieser Stelle ist es sinnvoll, innezuhalten und den Blick auf Vergangenes zu richten, um anschließend in einer langfristigen Perspektive Konsequenzen für die eigene Fachdisziplin zu ziehen. Zwangsweise rückt daher die 1997 publizierte und für jede (angehende) Nachwuchskraft interessante Studie „Sportwissenschaftlicher Nachwuchs 2000“ von Ernst-Joachim Hossner in den Blick. Verf. beschreiben diese Studie kurz und formulieren als kritisches Fazit die Frage: Kann es sich eine Wissenschaftsdisziplin langfristig leisten, keine empirischen Daten zu ihrem Status quo und zu ihrer Entwicklung zu besitzen? Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)