Neuroendokrine Facetten der Wettkampfangst : Identifikation objektiver Kriterien erfolgreicher sportpsychologischer Interventionen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Beckmann, Jürgen; Ehrlenspiel, Felix; Schönfelder, Martin; Strahler, Katharina; Weckerle, Christina
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2010, 2009/10, S. 301-305, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201109007460
Quelle:BISp

Abstract

Bei Athletinnen und Athleten kommt es offenbar auf Grund von Anpassungsprozessen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHNA) zu einer reduzierten physiologischen Reaktion in Stresstests. Während hier offenbar eine Form der Adaptation oder Habituation der physiologischen Stressantwort auf soziale Stresssituation zu beobachten ist, zeigen viele Studien, dass Sportler auf Wettkämpfe durchaus mit einer deutlich erhöhten physiologsichen Stressantwort reagieren. Allerdings sind bislang überwiegend die unmittelbaren Reaktionen, nicht jedoch die zeitlich etwas langfristigeren Prozesse vor einem Wettkampf untersucht worden. Unklar ist damit, ob es zu einer ähnlichen Habituation der Stressreaktion vor Wettkämpfen kommt. Möglicherweise muss zwischen einer basalen Aktivität und einer akuten Reaktion der Stress-Achsen (HHN- und Sympathikus-Nebennierenmark Achse) unterschieden werden. Diese wäre aus funktionalen Gesichtspunkten adaptiv: Während Sport und Wettkampf dazu führen, dass keine chronisch erhöhte physiologische Stressreaktion entsteht, sorgt eine unmittelbare Stressreaktion für die notwendige Aktivierung des Organismus in Antizipation der bevorstehenden Anforderungen. Die bisherigen Forschungen zum Zusammenhang von psychischer und physiologischer Stressreaktion auf einen Wettkampf beziehen sich weitestgehend auf das Cortisol als Hormon der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA). Anders als die offenbar sehr gut untersuchte HHN-Achse der physiologischen Stressreaktion ist die zweite (eigentlich primäre und schnellere) Reaktion der sympathiko-adrenergen Achse, über die insbesondere (Nor-)Epinephrin ausgeschüttet wird, kaum erforscht. In dieser Studie sollten daher beide Achsen der neuroendokrinen Stressreaktion erfasst werden und zwar sowohl langfristig vor einem Wettkampf (basale Aktivität) als auch unmittelbar vor einem Wettkampf (akute Reaktion). Aus der Einleitung