Refixation der distalen Bicepssehne mit 2 Fadenankern : Sportfähigkeit im 1-Jahres-Follow-up und operative Technik

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Englischer übersetzter Titel:Refixation of distal biceps tendon rupture using 2 anchor sutures : sports ability after 1 year follow-up and operative technique
Autor:Weber, O.; Pagenstert, G.; Wirtz, D.C.; Burger, C.; Wimmer, M.; Pennekamp, P.H.; Gravius, S.; Müller, M.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:25 (2011), 2, S. 97-102, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0029-1245886
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201108006698
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die distale Bizepssehnenruptur tritt häufig bei körperlich aktiven Männern zwischen ihrem 30. und 50. Lebensjahr auf. Als Goldstandard gilt die operative Refixation des Sehnenstumpfs loco typico an der Tuberositas radii, wobei die verschiedensten Techniken beschrieben werden. Angesichts der hohen Erwartungshaltung dieser Patienten haben Verf. im Kontext dieser Arbeit die Sportfähigkeit nach Refixation der Sehne mit Fadenankern untersucht und beschreiben die verwendete OP-Technik. Zwischen 2004 und 2008 wurden 20 männliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 41 +/- 1,5 Jahren bei distaler Bizepssehnenruptur operativ versorgt und mit einem klinischen Nachuntersuchungszeitraum von einem Jahr erfasst. Neben der Befragung nach Veränderungen in ihrer sportlichen Aktivität wurde die klinische Funktion nach dem Score von Rantanen und Orawa sowie die Flexions- und Supinationskraft im Seitenvergleich durch Messung mit einem Isokineten (Cybexnorm-Gerät) überprüft. Daneben wurden die Komplikationen, das postoperative Bewegungsausmaß in Flexion/Extension und Pro-/Supination evaluiert. Eine radiologische Bildgebung des betroffenen Ellbogengelenks wurde durchgeführt. In 3 Fällen, bei denen nur 1 Fadenanker verwendet wurde, ereignete sich unmittelbar an die primäre Refixation eine Reruptur entweder durch Knotenversagen oder Fadendurchscheuern. Gemäß dem Score von Rantanen und Orawa erreichten 14 Patienten (70 Prozent) ein sehr gutes, 3 Patienten (15 Prozent) ein gutes Ergebnis und 3 Patienten (15 Prozent) ein mäßiges Ergebnis. Der dominante Arm war in 14 Fällen betroffen. Die Kraftmessung im Seitenvergleich zeigte bei 3 Patienten eine geringfügige Minderung und bei 3 Patienten (Revisionsfälle) eine stärkere Beeinträchtigung des M. biceps brachii. 3 Patienten erlitten postoperativ passagere Sensibilitätsstörungen im Versorgungsgebiet des Ramus superficialis des N. radialis. Eine Einschränkung der Extensionsfähigkeit von 10° lag in den 3 Revisionsfällen vor. Bei 3 Patienten lagen Rotationsdefizite von 10° vor. Ankerfehllagen konnten radiologisch in 2 Fällen festgestellt werden. Veränderungen im Sportverhalten konnten bei 8 Patienten erfasst werden. Die ursprüngliche Sportfähigkeit erreichten 12 Patienten nach im Durchschnitt 36 Wochen (Spanne 31-41 Wochen). Die stabile Refixation der distalen Bizepssehne ist durch Verwendung von 2 Fadenankern gewährleistet. Allerdings sollte die Ankerposition unter Röntgenkontrolle definiert werden. 12 Patienten erreichten nach im Durchschnitt 9 Monaten ihre ursprüngliche Sportfähigkeit wieder. Obwohl die klinischen Untersuchungsergebnisse in den meisten Fällen (n=17) gut bis sehr gut sind, veränderten immerhin 8 Patienten ihr Sportverhalten hin zu weniger armbelastende Tätigkeiten. Revisionsoperationen oder Ankerfehllagen sollten vermieden werden, da schlechtere Ergebnisse zu erwarten sind. Verf.-Referat (geändert)

Abstract des Autors

Rupture of distal biceps tendon often occurs in physical active male persons between 30 and 50 years. The standard treatment consists of operative refixation of the ruptured tendon stump. In literature there are various methods described. Due to the high expectations of this group of patients, the authors examined the sports ability after 1 year follow-up and describe the operative fixation technique that was employed. Between 2004 and 2008 the authors treated 20 male persons in a prospective study with distal biceps tendon rupture. Applying the score of Rattanen and Orawa the authors evaluated the M. biceps force in flexion and supination and changes in the patients' sports activity. Furthermore the authors documented complications and the anchor localization via x-ray. The score results varied between excellent in 14 patients and good and fair in 3 cases respectively. Using only 1 suture anchor (3 patients), either a knot or a wire failure appeared within 5 days. Anchor malpositions were discovered in 2 patients. The force measurement showed threetimes minor but in 3 patients major force deficits. Lack of extension or supination movement could be stated in 3 cases. 8 persons reported changes in their sports ability. Of the remaining 12 patients, the original sports level was reached after 9 months. Two anchors proved to guarantee a stable fixation of the distal biceps tendon stump. On the contrary the authors see the danger of fixation failure in using only 1 anchor. The best results achieved patients with a primer stable and correct located anchoring, therefore the authors recommend two anchors placed under radiological control. Regarding the score results, fixation of the distal biceps tendon is a demanding procedure, that should be performed by experienced surgeons. Verf.-Referat (geändert)