Der berufliche Werdegang von Frauen an sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Petry, Karen Maria
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:2 (1995), 2 (Frauen in der Sportwissenschaft - Frauenforschung?), S. 2-6, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000480
Quelle:BISp

Abstract

Das generelle Problem der Unterrepräsentanz von Frauen in den sportwissenschaftlichen Instituten spiegelt sich besonders eklatant in der Situation des Nachwuchses wider: Eine vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung herausgegebene Studie kommt zum Schluss, dass im Zeitraum 1980-1988 die Promotionschancen im Fach „Sport“ für Männer fast 3 x so hoch sind wie für Frauen und dass die Habilitationschancen im Fach „Sport“ für Männer fast 5 x so hoch sind wie für Frauen. Generell sind die Promotionschancen für Männer und Frauen in den 80er Jahren leicht angestiegen, während die geschlechtsspezifischen Unterschiede unverändert blieben. Die Habilitationschancen sind im Gegensatz dazu in den 80er Jahren leicht gesunken, und die Differenz zwischen Männern und Frauen hat sich etwas verringert. Fest steht zum einen, dass Studium und Kind bzw. Hochschulkarriere und Familie nur sehr schwer zu vereinbaren sind. Der Verzicht auf Familie wegen einer Studien- oder Forschungstätigkeit ist oftmals unerlässlich. Zum anderen mangelt es Frauen nicht an Fähigkeiten oder Motivation für eine Tätigkeit an der Hochschule, sondern die vorhandenen – an der männlichen Lebenswelt orientierten – Strukturen spielen eine entscheidende Rolle. Um die existierenden Aufstiegsbarrieren für Frauen in den sportwissenschaftlichen Instituten in Deutschland konkreter benennen zu können, wird in einer derzeit laufenden Untersuchung die berufliche und private Lebenssituation der Frauen an universitären sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und England mittels einer schriftlichen Befragung analysiert. Dieser Vergleich findet auf der Basis der Tatsache statt, dass die speziellen strukturellen Gegebenheiten (z. B. Lebensalter bei Studienbeginn, formale Eingangsvoraussetzungen, Habilitation, Hausberufung) in England und Deutschland differieren. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse sollen „frauengerechtere Strukturen“ bzw. Strukturen, die Männern und Frauen gleichermaßen den Ein- und Aufstieg im Wissenschaftsbereich ermöglichen, diskutiert werden. Verf. stellt ausgewählte erste Ergebnisse über die Stationen der Ausbildungs- und Berufsbiographie der an deutschen sportwissenschaftlichen Instituten arbeitenden Frauen dar. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass Kontakte und Beziehungen im Verlaufe einer Hochschulkarriere entscheidende Faktoren sind. Hat „frau“ erst einmal den Fuß in der Türe, bleibt diese zumeist offen. Dennoch ist der Weg dorthin nicht einfach zu gehen; die Widerstände, denen Frauen in ihrer Berufslaufbahn in der „Männerdomäne“ Hochschule begegnen, sind in der gegenwärtigen Situation bei knapper werdenden Ressourcen und Stellen besonders groß. Insofern sollten Nachwuchswissenschaftlerinnen von allen Seiten so gut es geht gefördert und in ganz besonderem Maße für eine Tätigkeit im Bereich der Sportwissenschaft motiviert werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)Das generelle Problem der Unterrepräsentanz von Frauen in den sportwissenschaftlichen Instituten spiegelt sich besonders eklatant in der Situation des Nachwuchses wider: Eine vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung herausgegebene Studie kommt zum Schluss, dass im Zeitraum 1980-1988 die Promotionschancen im Fach „Sport“ für Männer fast 3 x so hoch sind wie für Frauen und dass die Habilitationschancen im Fach „Sport“ für Männer fast 5 x so hoch sind wie für Frauen. Generell sind die Promotionschancen für Männer und Frauen in den 80er Jahren leicht angestiegen, während die geschlechtsspezifischen Unterschiede unverändert blieben. Die Habilitationschancen sind im Gegensatz dazu in den 80er Jahren leicht gesunken, und die Differenz zwischen Männern und Frauen hat sich etwas verringert. Fest steht zum einen, dass Studium und Kind bzw. Hochschulkarriere und Familie nur sehr schwer zu vereinbaren sind. Der Verzicht auf Familie wegen einer Studien- oder Forschungstätigkeit ist oftmals unerlässlich. Zum anderen mangelt es Frauen nicht an Fähigkeiten oder Motivation für eine Tätigkeit an der Hochschule, sondern die vorhandenen – an der männlichen Lebenswelt orientierten – Strukturen spielen eine entscheidende Rolle. Um die existierenden Aufstiegsbarrieren für Frauen in den sportwissenschaftlichen Instituten in Deutschland konkreter benennen zu können, wird in einer derzeit laufenden Untersuchung die berufliche und private Lebenssituation der Frauen an universitären sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und England mittels einer schriftlichen Befragung analysiert. Dieser Vergleich findet auf der Basis der Tatsache statt, dass die speziellen strukturellen Gegebenheiten (z. B. Lebensalter bei Studienbeginn, formale Eingangsvoraussetzungen, Habilitation, Hausberufung) in England und Deutschland differieren. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse sollen „frauengerechtere Strukturen“ bzw. Strukturen, die Männern und Frauen gleichermaßen den Ein- und Aufstieg im Wissenschaftsbereich ermöglichen, diskutiert werden. Verf. stellt ausgewählte erste Ergebnisse über die Stationen der Ausbildungs- und Berufsbiographie der an deutschen sportwissenschaftlichen Instituten arbeitenden Frauen dar. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass Kontakte und Beziehungen im Verlaufe einer Hochschulkarriere entscheidende Faktoren sind. Hat „frau“ erst einmal den Fuß in der Türe, bleibt diese zumeist offen. Dennoch ist der Weg dorthin nicht einfach zu gehen; die Widerstände, denen Frauen in ihrer Berufslaufbahn in der „Männerdomäne“ Hochschule begegnen, sind in der gegenwärtigen Situation bei knapper werdenden Ressourcen und Stellen besonders groß. Insofern sollten Nachwuchswissenschaftlerinnen von allen Seiten so gut es geht gefördert und in ganz besonderem Maße für eine Tätigkeit im Bereich der Sportwissenschaft motiviert werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)