Hochschuldidaktik und sportwissenschaftlicher Nachwuchs – Eine kurze Polemik und einige Anregungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Heim, Rüdiger
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:2 (1995), 1 (Hochschuldidaktik), S. 4-7, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000475
Quelle:BISp

Abstract

Im Hochschulalltag scheint es um die Lehre eher schlecht bestellt zu sein. Fragen der Gestaltung von Lehrveranstaltungen tauchen in der sportwissenschaftlichen Literatur allenfalls am Rande auf. Engagement in der Lehre verspricht nach wie vor weder Anerkennung in der scientific community noch beruflichen Erfolg. Für die Zukunft kann allerdings eine wachsende Bedeutung hochschuldidaktischer Fragen für die Entwicklung der Universitäten und auch für die Sportwissenschaft prognostiziert werden. Angesichts der Finanzsituation und -politik der öffentlichen Hand wird die Verbesserung der Lehre eine kontinuierliche Aufgabe der Hochschulentwicklung sein müssen. Kritik an zu langen Studienzeiten und hohen Abbrecherquoten, Studentenbefragungen zur Lehrqualität und Rankings der Hochschulen und Fachbereiche signalisieren eine (wieder) neue Perspektive der öffentlichen Diskussion um die Universität. Problematisch wird die Situation insbesondere für die sog. „kleinen“ Fächer, also jene, die in der Reputationshierarchie der alma mater oder mit Blick auf ihren gesellschaftlichen Anwendungsbezug auf hinteren Plätzen rangieren. Auch die Sportwissenschaft ist an manchen Standorten existenziell gefährdet. Weil berufliche Perspektiven an der Universität ohne ausgewiesene Lehrqualifikationen in Zukunft kaum denkbar sind, muss Hochschuldidaktik ein weiteres Thema der sportwissenschaftlichen Nachwuchsförderung neben Forschungs- und Selbstverwaltungskompetenzen werden. Dies gilt nicht nur für die Habilitations-, sondern auch für die Promotionsphase. Bereits das Handlungsprogramm „Sicherung der Sportwissenschaft durch eine qualifizierte Nachwuchsförderung“ der dvs empfiehlt hochschuldidaktische Aus- und Fortbildung als einen Bereich im Qualifikationsprozess. Im Sinne einer qualifizierten Nachwuchsförderung ist zu fordern, dass alle Qualifikanden mit der Hochschullehre vertraut gemacht werden. Die hochschuldidaktische Aus- und Fortbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses muss strukturell verankert werden und zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Qualifikationsprozesses avancieren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)