Bericht zum 2. Symposium der dvs-Sektion „Sportmotorik“ in Magdeburg

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wollny, Rainer
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:1 (1994), 1, S. 14-17
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201101000471
Quelle:BISp

Abstract

Unter dem Motto „Steuer- und Regelvorgänge der menschlichen Motorik als Determinanten der sportlichen Leistung“ fand in Magdeburg vom 27. bis 29. Januar 1994 unter der Leitung von Peter Blaser und den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Instituts für Sportwissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg das zweite Symposium der DVS-Sektion „Sportmotorik“ statt. Der Leitidee des Symposiums folgend, Ansätze interdisziplinärer Forschung in der Sportwissenschaft vorzustellen, wurden sowohl Hauptvorträge aus den Mutterwissenschaften als auch sportwissenschaftliche Beiträge angeboten, in denen theoretische und methodische Probleme sowie aktuelle Forschungstendenzen zu Steuer- und Regelvorgängen der menschlichen Motorik erörtert wurden. Im Einführungsreferat von Friedrich Cramer (MPI für experimentelle Medizin, Göttingen), „Chaos und Ordnung in der Dynamik der lebendigen Organisation“, wurde vor dem Hintergrund der modernen Chaostheorie an zahlreichen Beispielen auf verschiedene Ordnungs- und Organisationsleistungen lebendiger Organismen eingegangen. Bernd Runde (Psychologisches Institut IV, Münster) stellte in seinem Vortrag („Dynamische Systeme, Chaos, Selbstorganisation. Die Entstehung von Ordnung in Handlungsabläufen“) traditionelle Chaostheorien und Möglichkeiten der Quantifizierung chaotischen Verhaltens vor. Weitere Hauptvortäge zum Themenschwerpunkt wurden aus sportmedizinischer Sicht von Horst de Marées (BISp Köln, „Menschliche Motorik und sportbezogenes Gleichgewicht“) und von Lothar Beyer (Gesundheitszentrum Jena, „Zentralnervale Funktionszustände und motorische Steuerung – eine systemtheoretische Betrachtung unter praktischem Aspekt“) gehalten. Im zweiten Vortragsblock zeigte Peter Blaser (Magdeburg) aus bewegungswissenschaftlicher Perspektive am Beispiel einer Einzelfallanalyse im Schwimmen verschiedene „Selbstorganisationsphänomene der Bewegung in der Widerspiegelung der Einheit von Belastung und Beanspruchung“ auf. Der Übersichtsbeitrag von Reinhard Daugs (Saarbrücken, „Motorische Kontrolle als ‚Informationsverarbeitung’: Vom Auf- und Niedergang eines Paradigmas“) beschäftigte sich mit dem Paradigma der Informationsverarbeitung, mit seiner Bedeutung für die Motorikforschung und mit der aktuellen Kritik an Informationsverarbeitungsparadigmen. Im Anschluss an die sechs Hauptreferate wurde in zwei parallel ausgerichteten Arbeitskreisen („Steuer- und Regelvorgänge der menschlichen Motorik“ und „Motorischer Lernprozess und sportliche Leistung“) traditionellerweise neben dem Themenschwerpunkt des Symposiums aktuelle Arbeitsergebnisse und freie Themen aus dem Bereich der Sportmotorik vorgestellt. Erwähnenswert ist der „Dialogvortrag“ von Arturo Hotz und Bernd Gräben (Zürich/Göttingen), eine didaktisch-methodisch gelungene Präsentation theoretischer Befunde und praktischer Videobeispiele über „die Innensicht der Außensicht“, in der verschiedene Probleme der lernrelevanten Mediatisierung der sportlichen Bewegung thematisiert wurden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)