Bericht: 7. dvs-Nachwuchsworkshop Geistes- und Sozialwissenschaftliche Teildisziplinen vom 09.-12.04.1997 in Bielefeld

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Nagel, Siegfried
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:4 (1997), 2 (Internet. Aktivitäten 1995-1997), S. 24-25
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201012009466
Quelle:BISp

Abstract

Geleitet von der interdisziplinären Idee, die für die Universität Bielefeld seit ihrer Gründung zentrale Leitlinie ist, konnte sich der Nachwuchs beim 7. dvs-Nachwuchsworkshop der geistes- und sozialwissenschaftliche Teildisziplinen austauschen. Besonders großen Zuspruch fanden die nach Disziplinen gegliederten Teamveranstaltungen, in deren Mittelpunkt die Diskussion der eigenen Arbeiten stand. Insbesondere wurde besprochen, wie ausgehend von einem Problem eine angemessene theoretische Bearbeitung aussehen und welche methodische Vorgehensweise sinnvoll sein könnte. Zusätzlich zu der Arbeit im Team stand intensive Einzelbetreuung auf dem Trainingsprogramm. Dabei konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit erfahrenen Trainern (Dietrich Kurz, Bielefeld, Elk Franke, Berlin, Jörn Munzert, Gießen, Klaus Cachay, Bielefeld, Matthias Schierz, Bochum, und Klaus Willimczik, Bielefeld) über spezifische Teilprobleme ihres Arbeitsvorhabens sprechen. Integriert in den Nachwuchsworkshop fand auch in Bielefeld ein wissenschaftlicher Kongress statt. Unter den zahlreichen Veranstaltungen fanden zwei Vorträge große Resonanz, die sich nicht nur durch ihre sehr gegensätzlich gelagerte Thematik auszeichneten. Helmut Willke (Bielefeld) verdeutlichte die Rolle der Theorie im wissenschaftlichen Prozess und veranschaulichte, wie auf der Grundlage eines Forschungsparadigmas auf Theorieebene sinnvolle Problemzusammenhänge rekonstruiert werden. Sehr provokativ stellte er anschließend die Vorgehensweise des Kritischen Rationalismus und insbesondere das Falsifikationsprinzip von Popper in Frage, da aufgrund der Komplexität vieler theoretischer Modelle keine Operationalisierung möglich sei. Dessen ungeachtet stellte Hans Dieter Mummendey (ebenfalls Bielefeld) im zweiten Vortrag die Grundlagen experimenteller Versuchsanordnungen vor, wobei er im Anschluss daran auf das in der Sportwissenschaft viel häufiger verwendete Quasi-Experiment einging, das sich zwar durch eine geringere Reliabilität, aber andererseits auch durch eine höhere Generalisierbarkeit auszeichnet. Bei der Abschlussveranstaltung formulierte Elk Franke nicht nur neue, zum Teil visionäre Gedanken zu einer Gegenstandsbestimmung der Sportwissenschaft, wobei er insbesondere die situative Erfassung subjektiver Bewegungshandlungen forderte, sondern er sprach sich auch für eine bessere Förderung des sportwissenschaftlichen Nachwuchses aus. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)