Auszüge aus dem Vortrag „Sportwissenschaftlicher Nachwuchs und Hochschulpolitik“ beim 13. dvs-Hochschultag in Bayreuth gehalten im Arbeitskreis „Fit für die Zukunft“

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Zieschang, Klaus
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:5 (1998), 1 (Fit für die Zukunft), S. 6-7
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201011009080
Quelle:BISp

Abstract

Verf. formuliert die folgenden Thesen zum Verhältnis von Hochschulpolitik und sportwissenschaftlichem Nachwuchs: 1. These: In Zeiten schwindender Ressourcen wird der Wettbewerb der Fächer innerhalb der einzelnen Universitäten eskalieren. Dabei dürfte der Personalbestand besonders umkämpft sein. Die Sportwissenschaft wird ihre Personalausstattung nur dann sichern können, wenn sie sich diesem Wettbewerb stellt und ihre Leistungen für die Gesellschaft in und außerhalb der Hochschule offensiv darstellt und transparent macht. Dabei sind Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmarketing gefragt. 2. These: Der in den kommenden zehn Jahren anstehende Generationswechsel in der Hochschullehrerschaft wird sich auch in der Sportwissenschaft vollziehen. Das bietet Chancen zur Neuordnung des Faches und zu einer forschungsorientierten Ausrichtung, die dem Standard der anderen Fächer entspricht. Darauf muss man sich schon jetzt konstruktiv vorbereiten und überzeugende Konzepte entwickeln, die die Graduiertenförderung einbeziehen. Auf keinen Fall darf es zu einem Stellenabbau zu Lasten der Qualifikationsstellen kommen. Vielmehr sollten diese – wo aus der Sicht der Lehre vertretbar – vermehrt werden, und zwar durch Umwandlung von Planstellen ausscheidender Lehrkräfte für besondere Aufgaben. 3. These: Auch der Sportwissenschaft steht ein verstärkter Wettbewerb zwischen den Hochschulen ins Haus. Hier werden die erfolgreich sein, die attraktive, berufsfeldbezogene Studiengänge anbieten und bei Wiederbesetzungen die hochqualifiziertesten Nachwuchswissenschaftler gewinnen. Unter dem Lehraspekt werden in den Berufungsverfahren überwiegend Habilitierte gefragt sein, die in mehreren sportwissenschaftlichen Teilgebieten ausgewiesen sind. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass im Rahmen des Generationenwechsels der Anteil der Professorinnen erheblich gesteigert wird. 4. These: Wissenschaft ist wettbewerbsorientiert, und dieser Wettbewerb wird von den Qualifikanden wesentlich mitgetragen. Der Weg junger Wissenschaftler/innen ist risikoreich, weil selbst nach erfolgreicher Habilitation keine materielle Sicherheit garantiert wird. Deshalb sollten zum einen Universitäten und Ministerien regelmäßig aufzeigen, wie es längerfristig um die Planstellen für Professoren steht. Das erleichtert den Qualifikanden das Abschätzen ihrer Berufsperspektiven, was insbesondere für Fächer wie die Sportwissenschaft wichtig ist, weil sie nach einer Habilitation kaum Berufschancen außerhalb der Universitäten eröffnet. Zum anderen sind die Anschluss- und Übergangsförderungen für habilitierte, aber noch nicht berufene Wissenschaftler auszuweiten. Es ist gesellschaftlich nicht zu vertreten, dass diese Hochqualifizierten zur beruflichen Umorientierung gezwungen werden oder die Arbeitslosigkeit sie daran hindert, ihre Forschungen fortzuführen und sich zu profilieren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)