Körperliche Aktivität bei Lebererkrankungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Physical activity in case of an underlying liver disease
Autor:Deibert, Peter; König, D.; Becker, G.; Berg, A.; Dickhuth, H.H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:61 (2010), 9 (Vorhofflimmern bei Ausdauersportlern), S. 201-207, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201011008562
Quelle:BISp

Abstract

Die Leber muss als zentrales Stoffwechselorgan bei körperlicher Aktivität besonderen Anforderungen gerecht werden. Bei chronischem Ausdauertraining findet sich daher eine Vergrößerung des Organs und Steigerung der metabolischen Kapazität. Es ist andererseits auch verständlich, dass Lebererkrankungen die körperliche Leistungsfähigkeit eingrenzen können. Von körperlichen Belastungen ist bei den meisten Erkrankungen der Leber jedoch nicht generell abzusehen. Bei einer kompensierten Lebererkrankung ist eine moderate körperliche Aktivität zu empfehlen, auch bei einer akuten Hepatitis ist auch heute noch oftmals empfohlene Bettruhe nicht erforderlich. Körperliche Aktivität ist zur Vermeidung einer hepatischen Osteopathie und zur Erhalt der Muskelmasse anzuraten. Auch bei einer chronischen Hepatitis gelten diese Empfehlungen. Besondere Bedeutung hat die körperliche Aktivität im Rahmen der Therapie einer hepatischen Steatose bzw. Steatohepatitis. Die Befunde lassen sich durch eine Gewichtsreduktion bzw. Steigerung der körperlichen Fitness oftmals deutlich bessern, auch ohne begleitende Gewichtsabnahme kann körperliche Aktivität die Befunde günstig beeinflussen. Generell gehört bei einer Lebererkrankung die Aufklärung bezüglich möglicher Infektionserkrankungen und erforderlicher Hygienemaßnahmen sowie die Durchführung entsprechender Schutzimpfungen zu einer guten klinischen Praxis. Lediglich im Komplikationsstadium der Leberzirrhose gelten Einschränkungen bezüglich der körperlichen Aktivität. Hier ist durch gestörte kardiozirkulatorische und metabolische Veränderungen die Leistungsfähigkeit eingeschränkt, und das Risiko einer weiteren Dekompensation (Varizenblutung, Zunahme des Aszites oder der Enzephalopathie) kann durch körperliche Aktivität zunehmen. Daher sollte in diesem Falle nur mit ärztlicher Maßgabe und unter engmaschigen Kontrollen trainiert werden. Verf.-Referat

Abstract

As the central organ of metabolism the liver has to meet the particular demands during physical activity. In case of chronic training one can find a hypertrophy of the organ and an increased metabolic capacity. On the other hand diseases of the liver may alter physical performance. Physical activity doesn' t have to be banned in case of an underlying liver disease. As long as the disease is compensated, a moderate physical activity is recommended. Even in the case of an acute hepatitis bed rest – still often advised – is not appropriate. In fact, physical activity is recommended in order to maintain muscle mass and avoid hepatic osteopathy. The same recommendation can be made in case of a chronic hepatitis. Physical exercise is of particular importance in the therapy of non-alcoholic fatty liver disease and non-alcoholic steatohepatitis. The medical findings can be improved by a weight reduction or increase of physical fitness, the latter being effective even without a concomitant weight reduction. Education with respect to possible infections, explanation of essential hygienic precautions as well as proper immunizations are part of good clinical practice. Only in the case of decompensated liver cirrhosis physical activity has to be restricted. Due to cardiocirculalory or metabolic disorders the physical performance is limited and the risk of further decompensation (variceal bleeding, ascites or encephalopathy) may be increasing. Under these circumstances physical training should be supervised by a physician. Verf.-Referat