Promotionsbetreuung in der Sportwissenschaft – Empirische Analysen der Professoren- und Doktorandensicht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Sudeck, Gorden; Oesterhelt, Verena; Meyer, Imke K.
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:14 (2007), 1 (Promotionsbetreuung in der Sportwissenschaft), S. 10-29, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005588
Quelle:BISp

Abstract

Die Promotionsphase als dritter Zyklus der akademischen Ausbildung erfährt in den letzten Jahren deutliche strukturelle Veränderungen. Auf europäischer Ebene angeregt durch den Bologna-Prozess, zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschul- und Forschungsraumes, kam auch in Deutschland Bewegung in das Promotionswesen. So wurde unter anderem seitens des Wissenschaftsrats ein „Qualifikationsprofil von Promovierten“ erstellt, in dem explizit Vermittlungskompetenzen, Projektmanagementfähigkeiten, Mitarbeiterführung, interdisziplinäre Bearbeitung von Forschungsthemen, der Ausbau internationaler Kontakte sowie weitere berufsfeldbezogene Schlüsselqualifikationen genannt werden, die im Laufe der Promotionsphase erworben werden sollten. In Reaktion auf die formulierten Erwartungen im Rahmen einer Reform des Promotionswesens entstanden 2004 zwei Studien zur Situation der Promovierenden an den Universitäten: die bundesweite Doktorandenbefragung der Vereinigung „Thesis e.V.“, einem interdisziplinären Netzwerk für Promovierende und Promovierte, sowie die Studie des Staatsinstituts für Hochschulforschung und -planung München (IHF), die die Sicht von Doktoranden und Professoren an den bayerischen Universitäten abbildet. Diese Studien haben eine empirische Basis für den Handlungsbedarf im deutschen Promotionswesen hervorgebracht; allerdings sind die Sportwissenschaft und ihre Belange im Rahmen dieser Studien nur ein äußerst marginaler, um nicht zu sagen kein Bestandteil. So findet sich die Sportwissenschaft in der IHF-Befragung unter der Kategorie sonstiger Fachgruppen z. B. zusammen mit der Agrarwissenschaft, Ernährungswissenschaft oder Forstwissenschaft, die aufgrund ihrer Heterogenität und geringen Größe nicht in die fächerspezifischen Ergebnisbetrachtungen einbezogen wurden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Promotionswesen und der mangelnden empirischen Datenbasis für die Sportwissenschaft fiel die Entscheidung für eine fachspezifische Datensammlung zur Betreuungssituation von Promovenden in der Sportwissenschaft. Dabei sollte sowohl die Perspektive der Doktoranden als auch die der Professoren erfasst werden, um eine Gegenüberstellung zu ermöglichen und eine breite Basis zur Reflexion der aktuellen und Diskussion einer wünschenswerten Promotionsbetreuung in der Sportwissenschaft zu schaffen. Als konzeptionelle Basis für die Erhebung in der Sportwissenschaft wurde die IHF-Studie herangezogen. Ihr Fokus liegt auf dem Promotionsprozess selbst, das heißt u. a. von der Entdeckung und Förderung Studierender über die Betreuungssituation und -aktivitäten während der Promotionsphase zu möglichen Schwierigkeiten im Promotionsverlauf. Sie beleuchtet weniger die Lebens- und Arbeitssituation von Doktoranden, die den Schwerpunkt der Thesis-Befragung darstellte. Zu den Rahmenbedingungen sportwissenschaftlicher Promotionen an universitären Einrichtungen (u. a. Stellensituation, Finanzierung oder auch Berufsziele der Promovenden) liegt zudem eine Studie von Hossner (1997) aus dem Jahr 1995 vor. Die aktuelle Erhebung in der Sportwissenschaft sieht sich entsprechend als Ergänzung, die Einblick in die derzeitige Situation der Promotionsbetreuung geben soll. Die Schwerpunkte der Befragungen lassen sich dabei innerhalb der Handlungsfelder der Nachwuchsförderung in die Bereiche Personalgewinnung und -auswahl sowie Ausbildung, Förderung und Betreuung im Promotionsprozess durch den Hochschullehrer als (Haupt-)Akteur einordnen. Zudem wird Aspekten der Ausbildung und Förderung im Promotionsprozess nachgegangen, für die die Hochschulleitung und die Fachbereiche hauptverantwortlich sind. Verf. beschreiben das methodische Vorgehen der Untersuchung und stellen die Ergebnisse unter folgenden Überschriften vor: 1. Der Einstieg in die wissenschaftliche Karriere. 2. Entdeckung und Förderung begabter Studierender. 3. Betreuungssituation. 4. Betreuungs- und Studienangebote. 5. Schwerpunkte der Dissertationsbetreuung. 6. Vorbereitung auf Lehre und Forschung. 7. Schwierigkeiten im Promotionsverlauf. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)