Vermehrte Valgisierung der Beinachse bei gesunden Läuferinnen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Increased lower extremity valgus in healthy female runners
Autor:Reinecke, Katharina Charlotte Hildegard; Grau, Stefan; Maiwald, Christian; Janssen, P.; Mauch, M.; Horstmann, Thomas
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:60 (2009), 11, S. 359-364, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201002002384
Quelle:BISp

Abstract

Der Laufsport wird vielfach mit Überlastungsbeschwerden in Verbindung gebracht, die durch biomechanische Phänomene hervorgerufen werden können. Beschwerdebilder im Bereich des patellofemoralen Gelenks sind bei weiblichen Läufern häufiger anzutreffen. Eine mögliche Ursache hierfür ist die Prädisposition der Frauen für eine Medialisierung der Beinachse, die auch mit der Entstehung des genannten Beschwerdebildes in Zusammenhang gebracht wird. Die Hypothesen der vorliegenden Studie waren demnach, dass gesunde Frauen im Vergleich zu Männern im Laufen eine vermehrte Hüftadduktion und Rückfußpronation aufweisen. Gelenkwinkelverläufe und diskrete Messgrößen in der Frontalebene des Hüftgelenks und dem unteren Sprunggelenk wurden bei 32 LäuferInnen (16 Frauen) in der Standphase des unbeschuhten Laufens mit einem 3-DBewegungsanalysesystem analysiert. Läuferinnen zeigten im Mittel eine vermehrte Hüftadduktion in den ersten 87 Prozent des Abrollvorgangs (ROP). Punkt-für-Punkt Konfidenzbänder trennten sich hierbei zwischen 37 Prozent und 44 Prozent ROP (Mittelwertsdifferenzen MD: 3.7°-4.0°). Das Gesamtbewegungsausmaß und die maximale Hüftadduktion waren bei Frauen größer (MD: 2.8°/2.5°, Differenz der Mediane: 4.2°/5.0°, p<0.1). Trotz vorhandener Differenzen zeigten Messgrößen der Pronationsbewegung keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen (MD: 0.2-1.5°, Differenz der Mediane: 0.1-1.5). Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen auf eine vermehrte Adduktion im Hüftgelenk bei Frauen während einzelner Phasen der Standphase hin. Diese kann zu einem medialen Kollaps führen. der mit Überlastungsbeschwerden wie dem PFPS assoziiert wird. Präventiv wirksame Trainingsprogramme zur Kräftigung der Hüftabduktoren und zur Stabilisierung der Beinachse bei Frauen sind als Ergänzung zum Standardtraining empfehlenswert. Verf.-Referat

Abstract

Running is frequently associated with overuse injuries which can be induced via biomechanical phenomena. Female runners are more prone to injuries at the patellofemoral articulation than their male counterparts. A reason for this may be the prevalence of a medial collapse of the lower extremity in women which is also described as a predisposing factor for Patello Femoral Pain Syndrome (PFPS). The authors hypothesized that female runners have greater hip adduction and rearfoot pronation than males while running. Comparisons were made of hip frontal plane angular motions, and lower ankle joint kinematics during the stance phase (ROP) of barefoot running in 32 runners (16 women) with a 6-camera motion capture system. Female runners had increased mean hip adduction within the 1st 87 percent of stance. Point-by-point Gaussian theory intervals separated between 37 percent and 44 percent ROP (Mean difference MD 3.7°-4.0°). Range of motion for frontal plane motion at the hip and maximum adduction were greater in women (MD: 2.8°/2.5°, difference of medians: 4.2°/5.0°, p<0.1). Although mean values for pronation movement differed between groups, none of the differences was statistically significant (MD: 0.2-1.5°, difference of medians: 0.1-1.5). Results of the current study indicate that women exhibit greater hip adduction during part of the ROP while running. This can lead to a medial collapse of the lower extremity which is associated with overuse injuries such as PFPS. Therefore, injury prevention programs for female runners focusing on the strengthening and alignment of the lower extremity are recommended. Verf.-Referat (geändert)